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Hallo? Anrufer unbekannt!

FAZ-Journalistin Katrin Hummel bringt heute zweites Werk heraus

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Ihre erste große Liebe lebt in Harsewinkel. Mit ihm hat sie unter der Bettdecke »geknutscht«. Die zweite kam dann schon etwas weiter weg, aus Südfrankreich, um genauer zu sein. Mit ihrem Ehemann und den beiden Söhnen Moritz und Felix lebt die FAZ-Journalistin und Buchautorin Katrin Hummel heute glücklich im beschaulichen Havixbeck. So viel zu ihrer Liebesgeschichte. Andere Geschichten rund um die Liebe erzählt die 36-Jährige, die ihre Jugend in Harsewinkel verbracht hat, in ihrem neuesten Roman, der am heutigen Montag auf den Markt kommt: »Anrufer unbekannt«.

Alles andere als unbekannt ist Katrin Hummel, die bereits mit ihrem ersten Roman »Hausmann gesucht« und ihrer frechen Schreibe 40 000 Leser, pardon, wohl eher Leserinnen, erreichte. Im September erscheint das Buch in neuer Ausgabe. Wie bei »Anrufer unbekannt« ist auch hier das zentrale Thema - na? - die Liebe, logisch.
224 Seiten voller Traummänner, sexy Stimmen, einem harmlosen Flirt und der großen Liebe wollen von den »Anrufer unbekannt«-Lesern verschlungen werden. Der Inhalt in Kürze: Die Berliner Fernsehjournalistin Zoe Jansen hat ein Problem. Die Perlenhochzeit ihrer Eltern naht, und wenn sie ohne einen Mann an ihrer Seite dort auftaucht, wird ihre Mutter sie garantiert mit einem Rinderzüchter verkuppeln. Also angelt sich Zoe Erik, den attraktivsten Typen aus ganz Berlin - und überredet ihn zu einem Sushiabend und der schlimmsten Feier des Jahres. In ihrem neuen Roman verbindet die FAZ-Journalistin die wahre Geschichte des Thüringer Rinderzüchters Martin Rübesam mit der fiktiven Liebesgeschichte einer jungen Fernsehjournalistin. Das Ergebnis ist ein frecher Frauenroman, der ab heute zu haben ist.
»Die Liebe ist halt ein spannendes Thema, das mein Leben prägt«, sagt Katrin Hummel im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Und daher wird auch ihr dritter Roman, der gerade »in Mache« und schon halb fertig ist, die Liebe aufgreifen. »Das ist das gleiche in Grün«, schmunzelt die Autorin, die erst durch ihre Kinder ans Schreiben von Büchern gekommen ist. »Seitdem meine beiden Söhne auf der Welt sind, arbeite ich nur noch Teilzeit für die FAZ. Irgendwie fühlte ich mich als Hausmütterchen. Und so ist mir die Idee mit dem Buch gekommen. Das geht prima von Zuhause aus und macht jede Menge Spaß«, reibt sich Katrin Hummel die Hände. »Wissen Sie, bei der Zeitung muss ich immer schön bei der Wahrheit bleiben. Bei den Romanen ist das etwas anderes, da kann man sich viel ausdenken. Noch dazu arbeitet man ohne Termindruck. Herrlich«, hat sie eine weitere berufliche Erfüllung gefunden.
Trotz ihres beruflichen Erfolgs ist die Journalistin nie abgehoben. Ihre Wurzeln, sprich Harsewinkel, hat sie nicht vergessen. »Ich bin noch oft dort. Schließlich wohnen meine Eltern in Harsewinkel«, so Hummel, die von ihrem zweiten Lebensjahr bis zum Abitur in der Mähdrescherstadt Zuhause war. Nach dem Besuch der Kardinal-von-Galen-Grundschule drückte Hummel in der Jugenddorf-Christopherusschule in Versmold die Schulbank, wo sie 1987 ihr Abitur »baute«. Ihr Studium mit den Hauptfächern Französisch, Geographie und Englisch absolvierte die 36-Jährige in Straßburg und Freiburg. Anschließend ging es zur Berliner Journalistenschule. Ein Volontariat bei der FAZ und ein Europa-Stipendium des Frankfurter Presse-Clubs schlossen sich an. Seit 1998 ist Katrin Hummel als Redakteurin im Ressort »Deutschland und die Welt« der FAZ tätig. Keine Frage, Katrin Hummel hat das Schreiben von der Pieke auf gelernt. Und das merkt man nicht nur ihren Artikeln, sondern auch ihren erfrischenden Romanen an.
Auch die Harsewinkeler müssen auf diese Erfrischung nicht verzichten. »In diesem Jahr ist noch eine Lesung in der Bücherei geplant. Die Gespräche mit Barbara Petschik laufen«, verrät Katrin Hummel dem WESTFALEN-BLATT. Und dann wird sicherlich einer nicht fehlen - ihre erste große Liebe, mit der sie unter der Bettdecke »knutschte«.
Katrin Hummel»Anrufer unbekannt«rororo RomanRowohlt Taschenbuch VerlagISBN 3-499-24015-7

Artikel vom 02.05.2005