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Mehrheit der
Eltern steht
hinter »Flexi«

Infoabend der Rudolf-Bracht-Schule

Von Meike Oblau
Rietberg-Mastholte (WB). Die Mehrheit der Mastholter Eltern, deren Kinder die »flexible Schuleingangsphase« an der Rudolf-Bracht-Grundschule besuchen, steht hinter dem System. Das ergab der Elternabend am Dienstagabend. »Jetzt muss wieder Ruhe in die Schule einkehren«, hofft die Schulpflegschaftsvorsitzende Birgit Potthoff.

Der Elternabend am Dienstag war anberaumt für alle Eltern der Erstklässler, gestern Abend fand die Informationsveranstaltung für die Eltern der Zweitklässler statt. »Von den Eltern der Erstklässler hat es ein deutliches Votum für die flexible Schuleingangsphase gegeben«, schilderte Potthoff. Mehr als die Hälfte der Eltern von Kindern des ersten Schuljahres hätten sich an einer Umfrage beteiligt, 87 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für die flexible Schuleingangsphase aus. Schulleiterin Bärbel Hilgenkamp sprach von einer »Welle der Zustimmung, der Solidarität und des Vertrauens«, die ihr und ihrem Kollegium auf dem Elternabend entgegen gebracht worden sei. Es habe sich deutlich gezeigt, dass die Eltern, die sich im WESTFALEN-BLATT kritisch mit der flexiblen Schuleingangsphase und deren Umsetzung in Mastholte auseinander gesetzt hätten, klar in der Minderheit seien. »Die positive Stimmung am Dienstag war wirklich greifbar. Mehr als 100 Eltern waren gekommen. Auch die Elterngruppe, die die Kritik in die Zeitung gebracht hatte, war anwesend. Es war auch gut, dass diese Gruppe da war - sonst nämlich hätte es überhaupt keine kritischen Anmerkungen über unsere ÝFlexi-KlassenÜ gegeben«, beschrieb Hilgenkamp die Situation auf dem Elternabend. Die kritischen Eltern hätten es versäumt, zunächst mit Lehrern oder Schulpflegschaftsmitgliedern über die Probleme zu sprechen und sich stattdessen gleich auf Podiumsdiskussionen an die Öffentlichkeit gewandt. Auf konkrete Fragen auf dem Elternabend habe man von der kritischen Elterngruppe keine Antworten erhalten. »Diese Gruppe hat nur betont, sie wolle weder die Flexi-Klassen auflösen lassen noch wolle sie Lehrer oder Schulleiterin angreifen. Sie hätten lediglich ein Gespräch suchen wollen. Warum sie dafür den öffentlichen Weg wählten, haben sie nicht erläutert«, sagte Bärbel Hilgenkamp. Durch die öffentliche Diskussion seien nicht nur die Schüler der »Flexi-Klassen« und deren Eltern verunsichert worden, sondern gleichzeitig auch noch jene Eltern, deren Kinder im kommenden Schuljahr an der Rudolf-Bracht-Schule eingeschult werden. »Nichtsdestotrotz steht weiterhin für alle Eltern das Tor zur Mitarbeit immer offen und wir sind auch weiterhin immer gesprächsbereit«, signalisierte die Rektorin. Auf dem Elternabend wurde beschlossen, ab sofort monatlich eine »Flexi-Runde« zu organisieren, an der alle Eltern teilnehmen können. »Auch die Eltern, die jetzt die Kritik an dem Modell geäußert haben, sind ausdrücklich zur Mitarbeit aufgefordert worden«, erklärte Hilgenkamp.
Schulpflegschaftsvorsitzende Birgit Potthoff bringt den Tenor des Elternabends auf den Punkt: »Wir hätten und eine Menge Aufregung ersparen können, wenn wir diese Diskussion intern geführt hätten. So kochte die Stimmung unnötig hoch und es kam zu verschiedenen Missverständnissen. Wir hoffen, dass wir jetzt alle gemeinsam wieder in Ruhe arbeiten können. Das ist für Eltern, Lehrer und vor allem für die Kinder der Flexi-Klassen jetzt das wichtigste.«

Artikel vom 28.04.2005