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Nationalpark als Chance begreifen

NABU-Kreisgruppe Höxter informiert sich jetzt ausführlich vor Ort

Kreis Höxter (WB). Bereits seit Anfang des Jahres wird über die Ausweisung eines Nationalparkes »Senne-Egge« nachgedacht. Als Vorbild dient der Nationalpark Eifel, der im vergangenen Jahr ausgewiesen wurde. Wie in der Eifel soll sich auch der zweite nordrhein-westfälische Nationalpark vollständig auf landes- bzw. bundeseigene Flächen beschränken.

Private oder kommunale Flächen werden somit nicht in Anspruch genommen. Trotz dieser Beschränkung werden die Planungen des Landes Nordrhein-Westfalen kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite wird der Verlust von Arbeitsplätzen in den holzverarbeitenden Betrieben befürchtet, auf der anderen Seite dürfte der Fremdenverkehr in der Region wichtige Impulse durch die Ausweisung eines NP Senne-Egge erhalten.
Um sich einen eigenen objektiven Eindruck zu verschaffen, hat die NABU-Kreisgruppe Höxter kürzlich eine Fahrt in die Eifel unternnommen und sich dort vor Ort aus erster Hand von Mitgliedern des Eifelvereins und Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung informieren lassen.
Ähnliche Bedenken, wie sie zur Zeit auch im Kreis Höxter vorgetragen werden, gab es auch im Vorfeld der Ausweisung des Eifel-Nationalparkes. Bereits heute, ein Jahr nach Ausweisung, haben sich diese Bedenken weitgehend zerstreut. Statt dessen ist eine Aufbruchstimmung festzustellen - man geht von etwa 500 neuen Arbeitsplätzen im Fremdenverkehrsbereich aus. Dies wird möglich, da die gesamte Eifel einschließlich des Hohen Venns geschickt in die Vermarktung des Nationalparks (NP) eingebunden wird - der NP wirkt als Magnet, der die Besucher in die Region zieht - diese nutzen zu einem großen Teil die attraktiven Angebote im Umfeld.
Entgegen den Befürchtungen des Eggegebirgsvereines ist der Nationalparkt auf unzähligen Wanderwegen erlebbar - vom menschenleeren »Urwald« beeindruckt von dem enormen Entwicklungspotential für Natur und regionale Wirtschaft und kann der hiesigen Region nur empfehlen, den Nationalpark als echte Chance für die Region zu begreifen, die es zu nutzen gilt - nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch im Interesse der Kinder, die die Früchte erst im vollen Umfange ernten können.

Artikel vom 28.04.2005