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Hinrunde ist Schall und Rauch

2. Handball-Bundesliga: erst zehn Punkte für den TuS Spenge in der Rückrunde

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). 22 Punkte holte der TuS Spenge in der Hinrunde, so viele wie in bisher noch keiner Halbserie in der 2. Handball-Bundesliga. Nach 14 von 17 Rückrundenspielen allerdings stehen gerade einmal zehn Zähler auf der Habenseite.
Die frühe rote Karte gegen Sven Lakenmacher (r.) brachte Eintracht Hildesheim in Spenge nicht aus dem Konzept. Trainer Gerald Oberbeck (l.) hatte genügend Alternativen auf der Bank.
Es folgen die schweren Auswärtsspiele in Aurich und Bernburg sowie dazwischen das letzte Heimspiel am 7. Mai gegen den Tabellensechsten TSV Altenholz. Angesichts dieses Restprogramms wäre ein Abrutschen auf den zehnten Rang keine Überraschung mehr. »Leider sind wir in der Rückrunde deutlich schlechter, das liegt näher und bleibt haften. Wir müssen in den letzten Spielen die Spannung halten, das sind wir unseren Fans schuldig«, so Kreisläufer Leif Anton. Im Gesamteindruck bleibt zwar festzuhalten, dass der TuS Spenge die kurzfristig aufgetretenen Schwierigkeiten zum Saisonstart besser als erwartet weggesteckt hat, doch einige Spiele in der Rückrunde sorgen intern für Redebedarf.
Für Eintracht Hildesheim - so sollte es sich am Sonntag Abend herausstellen - war es nicht nur wegen des ersten Sieges in Spenge ein Spieltag nach Maß. Durch die überraschende Niederlage von Stralsund in Dessau hat das Team von Manager und Trainer Gerald Oberbeck plötzlich beste Chancen auf Platz eins. Vorausgesetzt, die Eintracht gewinnt heute Abend in Bernburg und Stralsund siegt am Samstag im Spitzenspiel gegen Delitzsch, wären die Niedersachsen alleiniger Tabellenführer.
»Wir hatten gewaltigen Respekt vor Spenge, weil sie sich immer gut motivieren können. Wir sind gegen Wuppertal schon ohne Sven Lakenmacher ausgekommen, deshalb war die Mannschaft auf die Situation nach der roten Karte gegen ihn gut vorbereitet. Die Entscheidung der Schiedsrichter war auch korrekt, einem so erfahrenen Spieler darf das nicht passieren«, fasste das Hildesheimer Urgestein die Partie zusammen. Unter besonderem Druck sieht Oberbeck seine Mannschaft übrigens nicht. »Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir unter die ersten Drei wollen. Um Weihnachten herum haben wir das Ziel auf die Plätze eins und zwei korrigiert. Eine Relegationsrunde ist ja auch ziemlich lukrativ. Sollten wir tatsächlich aufsteigen, müssen wir allerdings noch vier Erstliga taugliche Spieler holen«, so Oberbecks Einschätzung. Eintracht-Kreisläufer Tihomir Knez wird die Hildesheimer verlassen und wechselt zum LTV Wuppertal.
Concordia Delitzsch verteidigte die Tabellenführung durch einen 34:29-Sieg beim VfL Fredenbeck. Bis zur 31. Minute lagen die Fredenbecker mit 16:13 in Führung, doch mit der Einwechselung des angeschlagenen Lars Kaufmann schafften die Gäste noch die Wende. Als Nachfolger für Kaufmann (HSG Wetzlar) verpflichtete Delitzsch den polnischen Rückraumspieler Michal Nowak (23) vom österreichischen Klub Gänsendorf.
Definitiv abgestiegen sind seit Samstag der HSV BW Insel Usedom und die HSG Varel. Zu einem vorentscheidenden Duell im Abstiegskampf kommt es am Samstag zwischen Wuppertal und Dessau. Der TV Emsdetten hat sich nach einem 36:28-Sieg gegen Bernburg endgültig die Klassenzugehörigkeit gesichert. Über die mageren acht Punkte aus der Hinrunde spricht beim TVE - siehe oben - niemand mehr . . .

Artikel vom 27.04.2005