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Alte Glaswolle kommt vom
Kirchengewölbe runter

Denkmalrenovierung: Dämmmaterial wird beseitigt

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger (EA). Das Dachgewölbe der Stiftskirche wird saniert. Die Firma »Maßarbeit« Herford entfernt zurzeit Dämmmaterial vom Dachboden des Gotteshauses. Danach soll die Statik der Konstruktion geprüft werden.

Die evangelische Kirchengemeinde Enger setzt damit die zweite Phase der im Spätherbst 2004 begonnenen und dringenden Renovierungen um. Eine neue Heizung war eingebaut worden, denn die alte war nicht mehr regelbar gewesen. Schon lange vor dem Zeitpunkt war der Kirchengemeinde in Absprache mit den Denkmalschutzbehörden klar, dass die Dachgewölbe als nächstes saniert sollen. Es folge dann die Untersuchung der Statik. Das bestätigte gestern Günter Bollert, zuständiger Architekt des evangelischen Kirchenkreises Herford.
Wie es um die Statik bestellt ist, das erschließt sich Kirchgängern, wenn sie in die Höhe blicken: Vom Kirchenraum aus sind mehrere lange Risse am Gewölbe zu sehen - vor allem hinter der Orgel. »Der Westgiebel neigt sich, ein Pfeiler steht nicht lotrecht«, erinnerte Pfarrer Eckardt Koch an Schwächen der Bausubstanz.
Die Dämmung war nach der Renovierung vor mehr als 30 Jahren auf die Decke gelegt worden. Die Glaswolle hat laut Bollert den Nachteil, dass sie Feuchtigkeit anzieht. Wenn die Wolle entfernt ist, wird die Gewölbefläche gesäubert, um sie auf Risse überprüfen zu können. Dazu werden Messscheiben an Fixpunkten angebracht und ihre Positionen später miteinander verglichen.
Die Kosten von 30 000 Euro trägt der Kirchenkreis zu 60 Prozent. Die Kirchengemeinde Enger zahlt den Rest, der vorwiegend über Spenden gedeckt wird. Vor zwei Jahren hatte die Gemeinde um Spenden für die Renovierung gebeten, 15 000 Euro gingen ein, Vereine halfen mit Benefizveranstaltungen. 8000 Euro blieben übrig, sagte Koch. »Wir sammeln aber immer noch Geld«. Nach der Gewölbesanierung sollen Innenwände gestrichen und der Sandsteinfußboden versiegelt werden.

Artikel vom 28.04.2005