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Menschen
in Verl
Johannes Gerlach
Automechaniker-Meister

Er hat Benzin im Blut und weiß das schon seit frühster Jugend. »Für mich stand schon immer fest, dass ich mal Kfz-Mechaniker werde«, erzählt Johannes Gerlach. Als Realschüler machte er sogar ein freiwilliges Praktikum, um den Beruf kennen zu lernen Er hat sein Ziel erreicht und alle anderen Ziele, die er sich schon mit 16 Jahren gesteckt hatte: die Meisterprüfung und den eigenen Betrieb.
Mit seiner technischen Begabung hat er schon als Zwölfjähriger für Aufsehen gesorgt - bei seinen Eltern. »Sie haben mir einen Elektronikbaukasten geschenkt. Und als sie eines Tages nach Hause kamen, ging plötzlich eine Alarmanlage los«, erinnert sich der heute 43-jährige Handwerksmeister und schmunzelt. Mit 14 war er der Star unter seinen Kumpels, als er plötzlich mit einem selbstgebauten Go-Kart die Straßen unsicher machte. »Ich habe mir vom Schrottplatz einen Rasenmähermotor besorgt, aus einem alten Schaukelgestell das Chassis gebaut und schon konnte es losgehen.«
Inzwischen ist der gebürtige Verler schon seit vielen Jahren selbstständig, seit August hat er eine Werkstatt am Kapellenweg. »Guter Standort«, freut er sich. Von den benachbarten Firmen sei er gut aufgenommen worden. Die Selbstständigkeit macht ihm Spaß, sie hat aber auch ihren Preis: »Zu meinen Hobbys komme ich fast gar nicht mehr.« Vor allem der Verzicht auf seine ausgedehnten Motorradtouren durch Europa tut ihm weh, und sein Saxophon und seine Klarinette würde er auch gerne mal wieder aus dem Koffer holen. Zehn Jahre war er im Musikverein und erinnert sich gerne an die Zeit. »Musik ist wunderbar. Ich denke oft daran, wieder mit der Musik anzufangen«, sagt er und ist sich sicher, dass er irgendwann die Zeit finden wird.
Das gilt auch für seine alte Moto Guzzi, die er liebevoll pflegt. »Die wird mit mir alt und irgendwann gehe ich wieder auf Tour«, ist er sicher. Das Motorrad ist auch Ausdruck seiner Liebe zu Oldtimern: »An alten Fahrzeugen bastel ich gerne und freue mich schon darauf, Pensionär zu sein und viel Ruhe dafür zu haben.« Ab und zu nimmt er sich die Zeit jetzt schon: »Dann restauriere ich für einen Kunden einen Oldie.« Manfred Köhler

Artikel vom 28.04.2005