27.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in unserer Stadt
Sebastian Tauchen
Hörgeräteakustiker-Azubi

Einen nicht gerade alltäglichen Ausbildungsberuf hat sich Sebastian Tauchen ausgesucht. Der 21-Jährige macht bei »Weitkamp Hörgeräte« eine Ausbildung zum Hörgeräteakustiker. Der Beruf ist selten geworden, so dass nur eine Berufsschule in Deutschland Unterricht anbietet. Und die hat ihren Sitz in Lübeck. »Für den Unterricht müssen wir mehrmals im Jahr für einige Wochen dorthin fahren. Blockunterricht nennt sich das, acht Blöcke haben wir in den drei Ausbildungsjahren«, erklärt Sebastian Tauchen. In dieser Zeit wohnen die Jugendlichen auch dort.
Geboren wurde Sebastian Tauchen in Fürth in Bayern. Bis zu seinem zehnten Lebensjahr hat er in Nürnberg gewohnt, weil sein Vater dort beruflich zu tun hatte. Mit zehn Jahren folgte dann der Umzug nach Enger, wo Sebastian zur Grundschule ging. Danach besuchte er die Gesamtschule in Spenge.
Zu seinem »exotischen Beruf« ist der 21-Jährige allerdings eher durch Zufall gekommen. »Ich habe mich für mehrere Stellen beworben und hier die Zusage erhalten. Dabei habe ich großes Glück gehabt, dass ich diesen Platz überhaupt bekommen habe, denn dieser Beruf ist sehr anspruchsvoll und ich habe einen Realschulabschluss.« Die Arbeit mache ihm sehr viel Spaß, da es eine gute Mischung aus mehreren Bereichen sei. Sowohl handwerklich als auch im Kontakt mit Menschen könne er hier arbeiten. Seit August vergangenen Jahres lernt Sebastian diesen Beruf. Zu seinen Aufgaben im ersten Lehrjahr gehören Wartungs- und Reparaturarbeiten, Service, Verkauf, das Durchführen von Hörtests und im handwerklichen Bereich beispielsweise das Anfertigen von Ohrpassstücken. Zusätzlich erhält er auch noch einen Einblick in die Büroarbeit.
Sich nach der Schule an die langen Arbeitszeiten zu gewöhnen, damit hatte Sebastian kein Problem. Für Hobbys bleibt kaum Zeit. Gerade im Winter. »Nach der Arbeit bin ich oft nach Hause gekommen, habe nur noch kurz Fernsehen geschaut und bin dann sofort ins Bett gegangen«, erklärt der 21-Jährige schmunzelnd. Im Sommer wolle er aber wieder häufiger nach draußen gehen, um zusammen mit Freunden Fußball oder Basketball zu spielen. Birte Penshorn

Artikel vom 27.04.2005