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Spontan neuen Lieder-Strauß gepflückt

Schönes Konzert - Sängergemeinschaft muss wegen erkrankter Pianistin Programm umstellen

Steinhagen (el). Sehr spontan gepflückt war der »Strauß bunter Melodien«, den die Sängergemeinschaft Steinhagen am Sonntag 250 Besuchern in der Aula des Schulzentrums präsentierte. Ein Krankheitsfall hatte kurzfristige Änderungen und Umstelllungen beim traditionellen Frühlingskonzert nötig gemacht.

»Wir haben unsere Solistin und Pianistin Olga Teske immer schon sehr geschätzt«, sagte Vorsitzender Karl-Heinz Volkmann: »Doch hätten wir nicht geahnt, wie schwer es würde, wenn sie einmal bei einem Konzert ausfallen würde.« Ganze neun Stücke waren auf Olga Teskes Mitwirkung aufgebaut, der Karl-Heinz Volkmann baldige Gesungswünsche von der Bühne aus schickte. So mussten die Solisten kurzfristig umdenken, der Pianopart wurde gleich auf drei Personen verteilt und machte zusätzliche Proben nötig.
Schließlich waren es Chorleiter Richard Nowak und Solistin Marina Kari, die vor allem die Chorbegleitung am Piano übernahmen. Für die Solobegleitungen konnte die Sängergemeinschaft spontan den Gütersloher Benjamin Reichert gewinnen. Und so konnten sich die Zuhörer nur bedingt auf ihr Programm verlassen, aber dennoch ein wunderbares Konzert genießen, das im Rahmen der Landeschortage auch Einblicke in die Chorarbeit vermitteln wollte.
Einblicke, die das Publikum auch selbst ein wenig miterleben konnten: Beim Stück »Hoch auf dem gelben Wagen« verwandelte sich die ganze Aula in einem großen Chor. Die eigentlichen Chorstücke blieben vom Krankheitsfall weitgehend unberührt. Allein die »Tritsch-Tratsch-Polka«, Neuerung im Programm, musste zugunsten des »Funiculi Funicula« aufgegeben werden.
Die Solo-Auftritte jedoch wurden komplett umgestellt. So splittete der junge Saxophonist Christoph Kari seine exzellente Premiere. Nelli Teske erweiterte ihre Darbietungen auf der Klarinette spontan um eine Sonate und übernahm an der Seite von Marina Kari allein das Instrumentalstück »The Entertainer«, bei dem eigentlich alle Solisten vereint werden sollten. Terzette wurden in Duette umgewandelt und die solistische Verantwortung zunehmend auf Sopranistin Angela Mantwilll verschoben.
Welch Glück, dass die Sängergemeinschaft über zahlreiche Talente verfügt. Auch das und die Anpassungsfähigkeit begründeten wohl Oskar Radzinskis Lob, der als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes, des Landeschorverbandes und Vorsitzender des Bezirks Ostwestfalen-Lippe Chor und Publikum begrüßte: »Chorarbeit ist ein wichtiges Kulturgut und eine Freizeitgestaltung mit Sinn. Die Sängergemeinschaft ist in dieser Hinsicht und in dieser Gegend ein Juwel.«

Artikel vom 26.04.2005