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Mit Energie für Alternativen

Jede Menge Prominenz im Wahlkampf der Grünen

Halle (SKü). Gestern vor 19 Jahren explodierte der Reaktor in Tschernobyl. Für die grüne Wahlkämpferin Helga Lange und ihren Gast aus Düsseldorf, Reiner Priggen, ein Ansatz, um mit Bürgern über Erneuerbare Energien ins Gespräch zu kommen.

Die Grünen kamen auf den Haller Wochenmarkt, um an ihrem Energiemobil Formen alternativer Energieversorgung vorzustellen, von Photovoltaic bis Kollektortechnik. Priggen, der stellvertretender Vorsitzender in der Grünen-Landtagsfraktion und dort zuständig für Energiefragen ist, betonte, dass sich gerade auch vor dem Hintergrund steigender Öl- und Gaspreise erneuerbare Energien immer mehr rechneten.
Priggen selbst ist Besitzer einer Anlage, die mit Holzpellets aus Sägemehl heizt. »Ich habe in meinem Zweifamilienhaus 700 Euro Ersparnis gegenüber Gas«, rechnet er vor. Und allein mit dem bisher nicht genutzten Abfallmaterial in Sägewerken könnten 200 000 Häuser über Holzpellets beheizt werden, so Priggen. Bisher gibt es erst 2 500 Heizanlagen in NRW.
Selbst unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit könnte aus dem deutschen Wald bis zu 50 Prozent mehr Holz heraus geholt werden, sieht der Grüne ausreichend Potenzial für die Verfeuerung von Holz. Zugleich müssten mehr Heizungsbauer und Schornsteinfeger speziell ausgebildet werden. Politisch fürchtet Priggen beim Sieg von Schwarz-Gelb ein »drastisches Runterfahren« des Gesetzes für Erneuerbare Energien. Priggen: »Ich fürchte besonders für die Windenergie.«
Für ihren Wahlkampf haben die Grünen eine eigene Zeitung herausgebracht mit einer Auflage von 16 500 Stück. Vorbild ist die Wahlkampfzeitung der Wertheraner Grünen, die so 15,3 Prozent bei der Kommunalwahl holten.
Ansonsten versuchen die Grünen mit politischer Prominenz zu punkten. Am Freitag, 20. Mai, kommt das Energiemobil nach Werther, mit dabei der Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, Dr. Thomas Griese. Parteiinterner Höhepunkt wird freilich die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Kreisverbandes am Samstag, 14. Mai, im Haller Bürgerzentrum Remise. Hierzu haben sich NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn und der Sprecher des Bundesverbandes der Grünen, Reinhard Bütikofer, angesagt.

Artikel vom 27.04.2005