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Gartenarbeit und putzen
für Dritte-Welt-Kinder

Aktion »Staubengel« wieder ein Erfolg


Bünde (vr). »Kinder helfen Kindern« - unter diesem Motto rief die Kindernothilfe den fünften »Tag der Staubengel« aus. Bei der bundesweiten Aktion steht das soziale Engagement von Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt. 165 Staubengel aus den Klassen 5 und 6 des Marktgymnasiums nahmen, wie schon im Vorjahr, teil.
Eine Woche lang halfen sie nachmittags bei Verwandten, Nachbarn und Bekannten tatkräftig in Haushalt und Garten, beim Fahrradputzen oder Babysitten und ließen sich ihren Einsatz mit einer Spende honorieren. Mit dem gesammelten Geld wird ein Hilfsprogramm der Kindernothilfe für arbeitende Kinder und Jugendliche in Cajamarca und Banos del Inca/Peru unterstützt.
Vincent Rouven Klinksiek aus Hüffen ist einer der Staubengel. Der Elfjährige wischt allerdings keinen Staub, sondern ist lieber an der frischen Luft tätig: Er mäht den Rasen im hauseigenen Garten. Zwischen 50 Cent und zwei Euro bekommt er für seine Arbeit. Wenn das Gras an einer Stelle besonders hoch ist, kann es bis zu einer Stunde dauern, um mit dem alten Rasenmäher mit Handantrieb den Rasen in Form zu stutzen.
Obwohl ihm Gartenarbeit schon immer Spaß gemacht hat, verliert Vincent nicht den Sinn und Zweck der »Staubengel«-Aktion aus den Augen. »Wir arbeiten für die Kinder in Peru, denen wir es mit dem Geld ermöglichen, sich eine Schulausbilung zu leisten. Später können sie dadurch einen besseren Beruf ergreifen. Von ihrem Verdienst können sie dann ihre eigenen Kinder zur Schule schicken«, erklärt der Fünftklässler. Auch Vincents Klassenkameraden waren mit Eifer bei der Sache. Nach Schulschluss staubten sie CDs ab, putzten Fenster, gingen einkaufen oder wischten den Boden. Eine Teilnahme an der Aktion im nächsten Jahr können sich die Gymnasiasten durchaus vorstellen. Vincent würde dann am liebsten mit seinem Fahrrad Einkäufe erledigen.
Wieviel Geld die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 durch ihren Einsatz insgesamt eingenommen haben, steht zurzeit noch nicht fest. Alle Beteiligten rechnen aber mit einer stattlichen Summe. Im vergangenen Jahr wurden nur halb so viele Staubengel beschäftigt wie dieses Mal, und schon damals waren bei der Aktion über 2 000 Euro für die Kinder in Peru zusammen gekommmen.

Artikel vom 28.04.2005