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Volksfest auf
zwei Rädern

1. Marienfelder Fahrrad-Frühling

Harsewinkel (GG). Strahlender Sonnenschein begleitete gestern den gelungenen Auftakt des 1. Marienfelder Fahrrad-Frühling. Groß und Klein war in Marienfeld zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Der rege Besucherzuspruch war ein guter Beweis dafür, welch hervorragende Ergebnisse ein abwechslungsreiches Programm und eine stimmige Zusammenarbeit erbringen können.

Auf die Beine gestellt wurde die Großveranstaltung von Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderung der Stadt Harsewinkel in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft BahnRadRoute Hellweg Weser, dem Verkehrsverbund OWL und der Lokalen Agenda gemeinsam mit örtlichen Geschäftsleuten und Vereinen. So präsentierten sich auf dem Klosterplatz einige Zweiradhändler, Vereine, wie beispielsweise die Radsportgemeinschaft (RSG) Harsewinkel, die über ihr radsportliches Angebot informierten, aber auch Agenda-Gruppen, die »Rollende Waldschule« und eine Gesundheitskasse, die mit jeweils einem Infostand dabei waren.
Neueste Fahrradmodelle, ein Geschicklichkeitsparcours, Tipps zur Fitness und Gesunderhaltung sowie interessante Radrouten wurden den Besuchern geboten. Alle Hände voll zu tun hatte nicht nur Ludger Haase vom Polizei-Bezirksdienst, der die vorgestellten Räder registrierte und auf Verkehrstauglichkeit überwachte, sondern auch die Schüler der dritten Klasse der Marienschule, die eine Fahrrad-Putzaktion initiiert hatten. Der Erlös war für die Klassenkasse bestimmt. Zudem bot die Marienschule einen Fahrradverkauf an. Zehn Prozent des Verkaufserlöses kommen der Leseförderung der Schule zu Gute. Die musikalische Begleitung des Tages hatten das Blasorchester, der Kinderchor der Marienschule, die Ständchenkapelle und »4 Directions« von der Musikschule Brokamp übernommen.
Aber nicht nur mit Pedalkraft kamen die Besucher nach Marienfeld sondern auch per Wasserdampf. Eisenbahnnostalgie pur gab es nämlich am Marienfelder Bahnhof. In Scharen nutzen große und kleine Ausflügler die Mitfahrgelegenheit mit dem historischen Dampfzug, der zwischen Versmold und Gütersloh pendelte. Dabei schlug vor allem den Eisenbahn-Fans beim Anblick der Zugmaschine, eine Dampflok 24 009 aus dem Jahr 1928, das Herz höher. Die Dampflok ist im Besitz des 28 Mitglieder starken Vereines »Eisenbahn-Tradition« aus Lengerich. Die 900 PS starke 24 009, in Fachkreisen auch »legendäres Steppenpferd« genannt, verbrauchte für eine rund 100 Kilometer lange Pendelstrecke mehr als 10 000 Liter Wasser und vier Tonnen Kohle. Die zum Teil aufwändig restaurierten Wagons stammten aus der Zeit zwischen 1927 und Mitte der 30er Jahre, der Tanzwagen war von 1955. »Ich bin beeindruckt von dem, was hier in großartiger Gemeinschaftsleistung auf die Beine gestellt wurde«, lobte Mitorganisator Hermann Menden, und Landrat Sven-Georg Adenauer hob die Kombination von Bahn und Rad hervor, die »längst zu einer beliebten Variante des Radwanderns geworden ist«.

Artikel vom 25.04.2005