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GWD: Nur ein Sieg zählt

Bei Niederlage gegen Wallau droht Direktabstieg

Von Volker Krusche
Minden (WB). Es geht um Alles! »Wenn wir gegen Wallau nicht gewinnen, dann laufen wir sogar Gefahr, die Relegation zu verfehlen und direkt abzusteigen«. Velimir Kljaic wird ziemlich deutlich, macht jedem klar, was vom Ausgang des morgigen Heimspiels, dem realistisch gesehen letzten, dass GWD Minden gewinnen kann, abhängt. Um 16 Uhr wird die SG Wallau-Massenheim in der Kampa-Halle vorstellig - eins der erfolgreichsten Teams der Rückrunde.

Beide Kontrahenten klagen über personelle Probleme. Bei Minden muss ja ohnehin ohne Johannesson, am Sonntag aber auch noch einmal ohne Ivan Vukas geplant werden. Zudem plagt sich Sven Pohlmann mit einer fiebrigen Erkältung und Arne Niemeyer weiterhin mit seiner Ellenbogen-Verletzung herum. Wallau muss neben seinem Deckungs-Mittelblock mit Immel (verletzt) und Perunicic (nach Katar ausgeliehen) nun auch auf Spielmacher Igor Lavrov verzichten.
»Natürlich ist Lavrov der Kopf der Mannschaft und sein Fehlen eine Schwächung, aber es gibt andere, die in die Bresche springen können«, so Kljaic über die Situation bei seinem Ex-Klub. So könne er sich eine Variante mit dem schnellen und quirligen Dominik Klein vorstellen. Aber auch die Möglichkeit, dass Kreisläufer Jens Tiedtke in die Rückraum-Mitte rückt und dann zum Spiel mit zwei Kreisläufern auflöst, wäre eine Alternative. »Doch der aufgebaute Angriff macht mir nicht viel Angst. Den haben wir auch in Magdeburg und Flensburg einigermaßen im Griff gehabt. Entscheidend ist, dass wir das gegnerische Tempospiel unterbinden. Und da drückt Wallau sogar noch etwas mehr auf die Tube als Lübbecke.«
Arne Niemeyer sieht in der Rückwärtsbewegung einen ganz entscheidenden Faktor. »Laufen wir nicht zurück, erlauben wir Wallau die einfachen Tore, die uns das Genick brechen können.« Und Kljaic ergänzt: »Es wird sehr schwer, aber die Mannschaft wird Charakter zeigen. Da bin ich mir sicher.«
Zuversicht verbreitet auch die positive Bilanz der »Grün-Weißen« auf eigenem Parkett gegen die SG Wallau-Massenheim. Niemeyer: »Solange ich in der Bundesliga spiele, haben wir daheim gegen Wallau noch nicht verloren.« Auf solche Dinge will sich »Velco« allerdings nicht ausruhen: »Wir hatten auch fast zehn Jahre in Lübbecke nicht mehr verloren. Und was war am Mittwoch? Ich erwarte bedingungslosen Kampf und Einsatz. Darüber werden wir die Punkte holen und nicht über Statistiken.«
Velimir Kljaic teilte gestern übrigens mit, dass er definitiv zum Saisonende als Trainer bei GWD aufhören werde. »Ich habe von mehreren Seiten immer wieder die gleichen zwei Namen als Trainer-Kandidaten gehört. Dann muss man doch glauben, dass sie mit mir nicht weitermachen wollen und sogar mit mir nicht zufrieden sind. So ist aber nun einmal das Geschäft.« Daher würde er auch immer nur Ein-Jahres-Verträge abschließen. »Das ändert aber nichts an meiner Einstellung zur laufenden Serie. Ich bin Vollprofi, habe einen Vertrag bis Ende der Saison und möchte mir nicht nachsagen lassen, ich hätte nicht alles gegeben.« Kapitän Arne Niemeyer bestätigte Kljaic' Engagement. »Man merkt förmlich, dass er nach seiner Entscheidung noch energischer um den Klassenverbleib fightet. Das hat auch was mit dem eigenen Stolz zu tun.« Beide, Niemeyer und Kljaic, machten deutlich, dass sie derzeit klare Worte seitens des Managements, insbesondere aber auch der Gesellschafter vermissen.

Artikel vom 23.04.2005