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Vor Verfall bewahrt

Schützen feiern Kirchweihfest der Brinkkappelle

Schloß Holte-Stukenbrock (ib). Die Abendsonne und ein blauer Himmel ließen die Brinkkapelle am Donnerstagabend erstrahlen. Vor solch traumhafter Kulisse feierten die St.-Johannes-Schützen mit ihren Gästen das traditionelle »kleine Kirchweihfest« - und zwar ein ganz besonderes. 20 Jahre ist es her, da bewahrten die Grünröcke die kleine Kapelle an der Paderborner Straße vor dem Verfall. Seitdem kümmern sie sich um ihren Erhalt und feiern dort einmal im Jahr ein Fest.
»Sie ist ein Juwel an der alten B 68«, schwärmte Dechant Bernhard Hamich von der Brinkkapelle. Der Präses der Schützenbrüder eröffnete das Fest mit einem Freiluft-Gottesdienst, dessen besonderes Ambiente alle sichtlich genossen. Anlässlich des 20. Kirchweihjubiläums hatte man das Gotteshaus extra in frische weiße Farbe getaucht und die Zäune rundherum erneuert. »Die Kapelle erstrahlt im gleichen Glanz wie zu ihrer Einweihung vor 20 Jahren, weil hier immer wieder Hand angelegt wird«, lobte Bernhard Hamich. Doch so glanzvoll strahlte die Brinkkapelle nicht immer. Auch daran erinnerte man sich an diesem Abend.
»Bereits im Jahre 1730 wurde diese Kapelle gegründet.« Brudermeister Ulrich Teipel nahm das Jubiläum zum Anlass und blickte zurück. Gleich nebenan stand damals die Brinkschule. Doch als hier 1970 der Schulbetrieb eingestellt wurde, verwaiste und verfiel die Kapelle zunehmend. Erstmals hätten sich 1978 einige engagierte Bürger ein Herz gefasst und die Renovierung geplant, so Teipel. Doch gleichzeitig begann der Bau einer Schützenhalle - und gewann zunächst Vorrang. »Vikar Klaus Wiese hat die Renovierung der Kapelle wieder ins Gespräch gebracht«, erinnerte sich Oberst Franz Bonensteffen. Eine Firmgruppe hatte bereits mit den Renovierungsarbeiten begonnen, als sich die Grünröcke 1983 der Kapelle annahmen.
Binnen zwei Jahren haben engagierte Schützen die Brinkkapelle wieder auf Vordermann gebracht, so dass sie 1985 erneut eingeweiht werden konnte. Dass sie in den vergangenen 20 Jahren nichts von ihrem Glanz verloren hat, das verdankt sie einer besonders guten Pflege.
»Die Kapellenwarte haben sich immer aufopferungsvoll gekümmert«, so Ulrich Teipel. Aus diesem Grund wurde ihnen eine besondere Ehre eingeräumt: Käthe und Heinrich Brechmann haben sich in den vergangenen 20 Jahren mit Leib und Seele für die schmucke Kapelle eingesetzt. »Sie waren immer um die Kapelle und das tolle Ambiente rundherum bemüht«, lobte Ulrich Teipel und überreichte als Dankeschön Blumen und einen Wandteller der Schützen. Um den beiden Kapellwarten die Arbeit etwas zu erleichtern, wird Ferdinand Schlieders ihnen ein wenig zur Hand gehen und sich der Außenarbeiten annehmen. So viel Engagement wurde von den Schützen und allen anderen Gästen mit Applaus belohnt.
Beifall gab es auch für Tobias Koch, den man mit Stolz als Bezirksjungschützenprinz vorstellte. Am Wochenende hatte er diesen Titel und die entsprechende Standarte nach Stukenbrock geholt. Die Schützenkapelle und der Spielmannszug der Bruderschaft begleiteten das Kirchweihfest, das im Anschluss in einen gemütlichen Grillabend überging.

Artikel vom 23.04.2005