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Feuerwehr beschützt Fußball-WM

Kreisbrandmeister will Feuerwehrleute sportlich fit machen - Verbandstag in Neuenbeken

Von Karl Pickhardt (Text und Fotos)
Kreis Paderborn/Neuenbeken (WV). Die Feuerwehr im Kreis Paderborn rüstet für Großeinsätze beim Weltjugendtag im August in Köln sowie bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland mächtig auf. Für insgesamt 500 000 Euro erhält die Kreisfeuerwehr vom Innenministerium mehrere Großgeräte, um auch Situationen mit Massen-Verletzten zu meistern. Dies gab Kreisbrandmeister beim Kreisverbandstag der Feuerwehren am Wochenende in Neuenbeken bekannt.

Die neuen Geräte (Abrollbehälter ELW sowie ein weiterer Rettungscontainer BHP) befähigen die Kreisfeuerwehr in Kooperation mit der Feuerwehr Höxter, im Ernstfall 100 Verletzte zu versorgen und für einen Transport in Krankenhäuser vorzubereiten. Damit wird die heimische Feuerwehr zum begehrten Partner bei Großveranstaltungen in Deutschland.
Sorgen bereitet Kreisbrandmeister Wilhelm Hecker (59), der in Neuenbeken letztmalig einen Kreisfeuerwehrtag lenkte und im November mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst scheidet, die Fitness der Atemschutzgeräteträger. Etliche Kameraden seien bei ärztlichen Untersuchungen durchgefallen. Jetzt will die Feuerwehr ihre Atemschutzgerätträger in Sporthallen stärker in Form bringen.
Offenbar gestoppt ist der Schwund bei den aktiven Wehrkräften, deren Zahl nach jahrelangen Rückschlägen wieder leicht auf 2191 Frauen und Männer gestiegen ist, berichtete Geschäftsführer Hans Werner Habig aus Büren in der Beketalhalle. Immer mehr Jugendliche entdecken die Feuerwehr: Mit Neugründung einer Jugendfeuerwehr in Leiberg wuchs die Zahl der Nachwuchskräfte nach 32 Neueintritten kreisweit auf 365 in 18 Jugendfeuerwehren. Einschließlich aller Aktiven, Jugendfeuerwehr, Musikzüge, Senioren und Betriebswehren gehören im Kreis Paderborn 3674 Menschen der Feuerwehr an. Das ist ein Rekordwert.
Im vergangenen Jahr haben Feuerwehrkräfte im Kreis Paderborn 238 Menschen aus Notlagen befreit. Bei 30 Menschen kam jede Hilfe zu spät: Sie konnten nur noch tot geborgen werden. Deutlich gesunken ist die Zahl der Brände von 617 Einsätzen in 2003 auf »nur« noch 515 im Vorjahr. 50 Menschen holte die Feuerwehren aus Brandherden: Zwei Brandtote sind im Vorjahr zu beklagen. Die Wehr wird zunehmend zur Einsatztruppe in technischer Hilfe, die mit 1633 Fällen das Gros der Arbeit ausmachen. Selbst vor luftigen Baumhöhen scheuen Feuerwehrmänner nicht zurück, um einen Fallschirmspringer bei Sturm und Braus aus Bad Lippspringer Kurwald-Wipfeln zu befreien. Die Gesamtschadenshöhe nach Brandeinsätzen und anderen Unglücksfällen bezifferte Habig auf 9,1 Millionen Euro in 2004.Das sind 1,3 Millionen Euro mehr als 2003.
Für besondere Verdienste zeichnete Bezirksbrandmeister Reinhard Fehr (Brakel) in Neuenbeken Karl-Heinz Daldrup aus Salzkotten, Friedel Gehnen aus Paderborn und Alfred Schulte aus Alfen mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber aus. Die Feuerwehrmedaille erhielt Ex-Landrat Dr. Rudolf Wansleben (Neuenbeken) nach jahrzehntelanger Unterstützung des Feuerwehrwesen. Bernhard Grothoff aus Delbrück freute sich über die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes. Bei den Wahlen wurden Alexander Donschen aus Leiberg als Kassierer sowie Ralf Schmitz aus Paderborn als Schriftführer bestätigt.
Der Kreisverbandstag 2006 findet zum 75. Geburtstag der Feuerwehr Hövelhof in der Sennegemeinde statt. Zum 100. Feuerwehr-Geburtstag erhielt Wewelsburg am Samstagnachmittag für das Jahr 2007 den Zuschlag vom und zum Kreisverbandstag.

Artikel vom 25.04.2005