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Schönheit am östlichen Zipfel der Ostsee

Neuer begeisternder Großbildband aus dem Verlag Flammarion: »Sankt Petersburg«

Von Rolf Dressler
Europa, von der Geißel der kommunistischen Gewaltherrschaft befreit, wächst von allen Seiten wieder aufeinander zu.

Allenthalben wird links und rechts dieses historischen Wende-Weges das überaus reiche gemeinsame kulturelle Erbe wiederentdeckt, wieder instandgesetzt und zu neuem Glanz erweckt.
Nicht erst seit den begeisternden Feiern zum 300. Geburtstag im Jahre 2003 scheint auch die geschichtliche und städtebaulich-architektonische Größe des russischen Sankt Petersburg wieder auf und strahlt weit hinaus in alle Himmelsrichtungen - und insbesondere auch hier zu uns nach Mitteleuropa.
Die ganze Großartigkeit dieser Metropole, des traditionellen russischen Tores zum Westen dokumentiert höchst eindrucksvoll ein neuer Großbildband aus dem Verlag Flammarion mit den Titel »Sankt Petersburg«. Daraus wird ersichtlich, dass Sankt Petersburg seine Eigenständigkeit und sein Antlitz durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte ebenso zu bewahren vermochte wie sein kosmopolitisches Flair und die besondere Identität, harmonisch gemischt aus Einflüssen Europas und Asiens.
Die Zarenzeit, der überwältigende Prunk der Paläste - und die russische Revolution: Einst hatte Zar Peter der Große die Stadt im Jahre 1703 aus dem Nichts auf 42 Inseln im Delta des Flusses Newa errichten lassen. Und noch heute wird die Stadtanlage von den 20 Kanälen mit ihren Zugbrücken maßgeblich geprägt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden sodann die Bauten erstellt, die Sankt Petersburg bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts sein unverwechselbares Gesicht geben: das Winterpalais mit der Eremitage, die Kirchen und Paläste namhafter Architekten aus ganz Europa, vor allem anderen aber die glanzvolle »Newa-Front«.
Kein Zweifel, Sankt Petersburg gehört zu den ganz großen Kunst- und Kulturmetropolen unserer Welt. Die Schönheit am östlichen Zipfel der Ostsee, die von 1924 bis 1991 Leningrad hieß, ist mit fast sieben Millionen Einwohnern nach Moskau die zweitgrößte Stadt Russlands und damit fast doppelt so groß wie Berlin.
Mit mehr als 270 wundervollen Fotos stellt dieser Großbildband Sankt Petersburg in all seiner Schönheit und Vielfalt vor, wobei der Autor Yves Gauthier und der Fotograf Wojtek Buss mit Einfühlsamkeit und sicherem Gespür das Gewicht vor allem auf Geschichte, Architektur und Kunst legen.
Yves Gauthier/Wojtek Buss (Fotos), Sankt Petersburg, 248 Seiten, 270 Abbildungen in Farbe, Großformat 24 x 31 cm, Verlag Flammarion, Ladenpreis 60 Euro.

Artikel vom 28.05.2005