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»LG Emsaue profitiert
von der Teamarbeit«

Startgemeinschaft schnell zusammengewachsen

Von Uwe Caspar
Gütersloh (WB). Die LG Emsaue 04, eine Startgemeinschaft von Victoria Clarholz und dem Wiedenbrücker TV, geht nun in ihre zweite Saison. 1. Vorsitzender der LG ist Ingrid Blanke, die erst vor vier Jahren zur Leichtathletik stieß und zusammen mit ihrem Mann Andreas Schulze, ein ehemaliger Zehnkämpfe, den Nachwuchs des WTV trainiert. Im folgenden Interview zieht die 47-Jährige eine erste Bilanz der LG Emsaue.

Seit 14 Monaten besteht die LG - wie klappt die Zusammenarbeit?Blanke: Wir ergänzen uns trotz zweier unterschiedlicher Standorte reibungslos. In Wiedenbrück, wo wir neben dem Trainingsgelände an der Burg im Winter auch noch eine überdachte Laufbahn anbieten können, stehen die technischen Disziplinen im Vordergrund, und in Clarholz liegt der Schwerpunkt auf der Laufausbildung. Schon in relativ kurzer Zeit sind wir zu einem echten Team zusammengewachsen, wir profitieren voneinander. Am Standort Wiedenbrück fehlt uns eigentlich nur noch eine Stabhochsprung-Anlage. Eine Kostenfrage. Ich hoffe, dass sich dieser Traum eines Tages verwirklichen lässt.
Was verbindet die beiden Leichtathletik-Abteilungen?Blanke: Wir bestreiten nicht nur zahlreiche Wettkämpfe zusammen. Erst kürzlich absolvierten wir ein mehrtägiges gemeinsames Trainingslager in Münster. Das kam bei allen Beteiligten hervorragend an und hat uns noch mehr zusammengeschweißt.
Was gab den Ausschlag für die Gründung der LG?Blanke: Gemeinsam können wir zum Beispiel bei Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaften oder Titelkämpfen auf Landesebene starke Staffeln ins Rennen schicken. Die Erfolge sind auch nicht ausgeblieben.
Sollte die heimische Leichtathletik noch enger zusammenrücken?
Blanke: Wir würden das nur begrüßen. So war zunächst angedacht eine Kreis-LG zu gründen. Doch die LAG Gütersloh wollte da nicht mitziehen. Man sollte aber das Vorhaben nicht aufgeben. Als Kreis-LG könnten wir sogar mit den Hochburgen Dortmund und Münster mithalten.
Die Leichtathletik fristet in Deutschland inzwischen nur noch ein Schattendasein. Zum einen, weil unser Land international nur noch drittklassig ist. Und zum anderen, weil immer mehr Jugendliche zu den Trendsportarten abwandern ...Blanke: Dieses Phänomen kann ich zumindest bei uns nicht feststellen. Viele Kinder interessieren sich doch nur kurzfristig für Trendsportarten, dann sind wieder bei uns. Wir jedenfalls haben kein Nachwuchs-Problem. Im Gegenteil: Seit der Gründung der LG Emsaue hat es zahlreiche Neuanmeldungen gegeben. Auch deshalb, weil wir in den heimischen Medien gut vertreten sind.
Ist die LG Emsaue auch schon über die Kreisgrenze hinaus ein Begriff?Blanke: In Ostwestfalen haben wir uns schon längst einen Namen gemacht. Und auch auf westfälischer Ebene kennt man uns inzwischen ganz gut.
Nicht zuletzt wegen des Hallen-Hochsprung-Meetings ...Blanke: Das hat sich auf Anhieb super bewährt, wir werden es beibehalten und ausbauen. Schließlich lockt diese Veranstaltung selbst den Bundestrainer an. Und beim letzten Mal brachte er sogar die ehemalige Weltklasse-Hochspringerin Brigitte Holzapfel mit. Das beeindruckt auch die Kinder.
Sprechen Sie mit den Kids über das Doping-Problem in der LeichtathletikBlanke: Natürlich reden wir darüber, die Kinder wissen das auch schon zu bewerten. Bedauerlich, dass in der Weltspitze so viel Dopingmissbrauch betrieben wird. Das ist leider die Realität. Doch an der Basis und im Nachwuchsbereich geht es sauber zu.

Artikel vom 23.04.2005