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»Begonnen hatte alles mit einem Traum . . .«

Dagmar Trodler entführt in die Welt des mittelalterlichen Englands


Von Indra Fehse (Text und Foto)
Paderborn (WV). Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, in welcher anschaulich von dem Schicksal einfacher Menschen, angeführt von der Hauptfigur Alienor, im mittelalterlichen England erzählt wird. Literaturinteressierte wurden in der Schlossbibliothek von der Autorin Dagmar Trodler in die Welt des 11. Jahrhunderts entführt. Mit »Die Tage des Raben« schließt sie ihre historische Trilogie über die verbotene Liebe zwischen der Erzählerin Alienor und Erik ab. Bereits ihre ersten beiden Werke »Die Waldgräfin« und »Freyas Töchter« wurden von Lesern wie auch Kritikern begeistert aufgenommen und landeten in den Bestsellerlisten.
Alienor und Erik reisen nach England, wo sie sich mit ihren beiden Töchtern Snaedis und Ljomi eine neue Existenz aufbauen wollen. In diesem Land, das noch immer vom Krieg verwüstet wird, müssen sie viele aufregende Abenteuer bestehen. Für die Lesung hatte Trodler einige vielsagende und spannende Passagen ausgewählt. So stellte sie die Tücken des Krieges, das Band der Freundschaft, die Tiefe der Liebe, die Verzweiflung und den Mut ihrer Hauptcharaktere dar.
Ein ungewöhnlicher Weg führte Dagmar Trodler zur Schriftstellerei. Bevor sie begann, Geschichte und skandinavische Philologie zu studieren, arbeitete sie 15 Jahre lang als Krankenschwester. Schon während ihrer Universitätsausbildung war sie fasziniert vom Leben der einfachen Leute im Mittelalter. Ihre Geschichten erzählt sie aus der Sicht einer Frau, Alienor, die nicht nur um ihre fast unmögliche Liebe zu Erik kämpfen muss.
Um möglichst kenntnisreich und detailgetreu schreiben zu können, reiste Trodler zu den Schauplätzen ihrer Romane. »In England das Leben des Mittelalters nachzuempfinden und die Recherche durchzuführen, war recht schwierig«, weiß die Autorin zu berichten. »Besonders dort hat sich in den letzten 1000 Jahren viel verändert. Dafür weiß man, wie die Charaktere sich fühlen und wie es ist, durch den englischen Nebel zu schreiten, wenn man selbst einmal hindurch gegangen ist.« Trodler beschreibt in »Die Tage des Raben« die Atmosphäre Englands im 11. Jahrhundert kenntnisfundiert und überaus bildlich. Der Leser wird unweigerlich mitgerissen und taucht in eine unbekannte Welt ein, die ihn faszinieren wird. »Begonnen hatte alles mit einem Traum«, erzählt die Autorin. Dieser ist nun mit dem letzten Teil der Trilogie fertig gestellt. Man darf gespannt sein, in welche fantastischen Welten uns Dagmar Trodler in der Zukunft noch führen wird.

Artikel vom 25.04.2005