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Erster Funken
ist verglimmt

Schrönos in Mönchengladbach

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Die Tabellenführung währte nur vier Tage und der erste Funken Hoffnung ist verglimmt. Mit dem 106:95-Sieg am Mittwoch gegen die Lions Mönchengladbach eroberten die Eisbären Bremerhaven die Zweitliga-Spitze von den Schröno Paderborn Baskets zurück. Bei erwähnten Lions bestreiten die Schrönos am morgigen Sonntag (Anwurf 18 Uhr) ihre letzte Auswärtspartie in der laufenden Serie.

Für die Löwen (holten am Montag noch ihre Begegnung gegen Hagen nach und gewannen 107:94) ist es das dritte Spiel in sieben Tagen. Ein Vorteil für die Gäste? »Ich denke schon, denn wir wissen selbst, wie müde wir waren, als wir fünf Spiele in zwei Wochen absolvieren mussten«, sagt Paderborns Coach Doug Spradley. »Andererseits«, fügt er hinzu, »hat Mönchengladbach keinen Druck und kann locker aufspielen«.
Das gilt für seine Mannschaft nur bedingt. »Wir sind Vizemeister und haben jetzt schon eine super Saison gespielt. Aber wenn Bremerhaven in den letzten beiden Partien noch ausrutscht, müssen wir da sein«, appelliert Spradley an sein Team. Dass die Eisbären am Samstag in Iserlohn oder beim Saisonfinale gegen Essen patzen, ist aber sehr unwahrscheinlich. Spradley ist hin- und her gerissen: »Mit zwei Niederlagen aufgrund des schlechteren direkten Vergleiches nicht Meister zu werden, wäre schon bitter, aber diese Erfahrung kann uns im Hinblick auf die nächste Saison niemand nehmen. Wir wussten seit der Niederlage im Dezember in Bremerhaven, dass wir kein Spiel mehr verlieren dürfen und wir haben diesem Druck mit 18 Siegen in Folge standgehalten«, so der Coach, der Parallelen zur Saison 1992/93 zieht. »Damals haben wir den Aufstieg in die erste Bundesliga am letzten Spieltag in Hannover verpasst, doch im Jahr danach kannten wir die Situation und haben es relativ locker und schon fünf Spieltage vor Schluss geschafft«, erinnert sich der damalige Spieler der Forbo Baskets.
Von seiner Mannschaft fordert er in den verbleibenden 80 Minuten zwei Siege, auf zusätzliche Motivation der Gegner des Konkurrenten verzichtet er: »Die strengen sich auch so an. Ich hätte es auch nicht gerne, wenn mich ein Trainer-Kollege anrufen und sagen würde, dass wir besonders gut sein müssen. Wichtig ist, was wir machen. Wenn wir Mönchengladbach und Iserlohn schlagen und Bremerhaven gewinnt auch, müssen wir das akzeptieren.«
Noch nicht akzeptiert hat Spradley das Vertrags-Angebot des Vereins für die nächste Saison, die Tendenz ist aber positiv. »Ich werde mich im Laufe der nächsten Woche entscheiden. Mein Ziel ist aber ganz klar, mit Paderborn aufzusteigen und das kann nicht schaffen, wenn ich weggehe.«

Artikel vom 23.04.2005