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Die flexible
Eingangsphase


Im Kreis Gütersloh gibt es 75 Grundschulen. Acht von ihnen haben zum Schuljahr 2004/2005 die »flexible Schuleingangsphase« eingeführt. Neben der Rudolf-Bracht-Schule Mastholte sind dies die Grundschule Sundern in Gütersloh sowie die Grundschulen in Künsebeck, Amshausen, Stukenbrock, Oesterweg, Peckeloh und Herzebrock. Zum Schuljahr 2005/2006 werden laut Auskunft der Kreisverwaltung sieben weitere Grundschulen dieses Modell einführen.
»Hinter der Idee steht die Beobachtung, dass Kinder, die schulpflichtig werden, mit ganz unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten in die Schule kommen«, schildert NRW-Schulministerin Ute Schäfer. Neben Kindern, die schon bei der Einschulung lesen und rechnen könnten, fänden sich auch Kinder, die keine oder nicht hinreichende deutsche Sprachkenntnisse hätten. Auf diese Situation müssten sowohl Kindergärten als auch Schulen reagieren, beispielsweise mit einem neu organisierten, auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder eingehenden Schulanfang - der Schuleingangsphase. Sie umfasst die Klassen 1 und 2 und wird in der Regel jahrgangsübergreifend organisiert. Eine Schule kann aber mit Zustimmung der Schulkonferenz eine andere Organisationsform wählen, die eine gleichwertige individuelle Förderung ebenso ermöglicht.
Ziel der Schuleingangsphase ist es, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule aufzunehmen und sie entsprechend zu fördern. Der Schulkindergarten wurde beispielsweise in Mastholte in die Grundschule integriert. Die Kinder, die 2003 und 2004 eingeschult wurden, werden seit Schuljahresbeginn in »Flexi-Klassen« unterrichtet. Die Schuleingangsphase dauert in der Regel zwei Jahre, sie kann aber bei begabten Kindern auf ein Jahr verkürzt bzw. bei Kindern, die Förderungsbedarf haben, auf drei Jahre verlängert werden. Der Besuch des möglicherweise notwendigen dritten Jahres in der Schuleingangsphase wird nicht auf die Gesamtdauer der Schulpflicht angerechnet.

Artikel vom 21.04.2005