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Nasses Vergnügen bei 24 Grad

Bäder-Team bereitet das Freibad auf den Saisonstart am Mittwoch vor

Von Peter Bollig (Text und Foto)
Verl (WB). Seit Dienstag schwappt das Wasser im Freibad in den Überlauf. Mit anderen Worten: Das Becken ist voll, nachdem vier Millionen Liter Wasser eingelassen wurden. Gut drei Tage hat das gedauert, doch damit ist die Arbeit noch nicht getan, damit in der kommenden Woche die Freibadsaison eröffnet werden kann.

Im Februar hatten die Vorbereitungen für das Bäder-Team um Frank Wichmann-Glaser begonnen. So mussten Enteisungsanlagen ausgebaut, die Technik durchgesehen und wieder in Gang gesetzt, die Planken am Sprungturm wieder angebracht werden, berichtet der Meister für Bäderbetriebe. Am Anfang aber musste zunächst das Wasser aus dem Vorjahr abgelassen werden, denn das bleibt den Winter über im Becken.
Danach war die Zeit der Fliesenleger gekommen, die hier und da schadhafte Kacheln erneuern mussten, die die Einflüsse von Kälte und Chlor nicht überstanden haben. »Gravierendes«, so Wichmann-Glaser, »gab es aber nicht zu reparieren«. Die Schräge am Übergang vom Schwimmerbecken zum tieferen Sprungbecken wurde neu verfugt, eine Arbeit, die über die Jahre nach und nach im gesamten Beckenbereich erledigt werden muss. Schließlich ist das Freibad fast 30 Jahre alt. Damit das Bad in gutem Zustand bleibt und der Besuch für die Gäste zum Badevergnügen wird, kümmert sich neben Frank Wichmann-Glaser der zweite Meister für Bäderbetriebe, Björn Jann - der vor wenigen Wochen seine Meisterprüfung bestanden hat - um Bad und Besucher, ebenso Katharina Spieker, Fachangestellte für Bäderbetriebe, Rettungsschwimmer Christian Dost und die Auszubildende Jaqueline Glock.
Wenn die Badegäste ab kommendem Mittwoch ins Becken springen, tauchen sie ein in bestes Trinkwasser, angereichert allerdings mit Chlor. Die vier Millionen Liter Wasser stammen aus dem Leitungsnetz - anders als beim Hallenbad, das das Wasser aus einem eigenen Brunnen bezieht. Nach dem Einlassen ist das Wasser zunächst grünlich, färbt sich dann langsam türkis bis es schließlich ganz klar wird.
Damit es sauber bleibt, entfernt Katharina Spieker herabgesunkene Teilchen, die etwa von den Bäumen auf dem Freibadgelände stammen, aus dem Becken. Mit einer Fernbedienung steuert sie dafür eine Art Staubsauger, der langsam über den Beckengrund fährt.
Damit das Wasser die ganze Saison über sauber bleibt, wird der Grund des Beckens regelmäßig abgesaugt, das Chlor sorgt zudem für eine bakterielle Sauberkeit. Und damit die hygienischen Bedingungen so bleiben, wie sie sein sollen, wird das Wasser immer wieder gefiltert und teilweise ausgetauscht. 30 Liter Frischwasser pro Tag und noch einmal 30 Liter je Badegast werden zugeführt, so sehen es die Vorschriften vor, wie Frank Wichmann-Glaser erläutert.
Bis zum Saisonstart steht vor allem noch Putzen auf dem Programm, das Aufstellen der Bänke und das Entfernen von Unkraut. Und damit die Badegäste auch im Wasser nicht frieren müssen, hat das Bäderteam die Heizung angeschmissen: Von jetzt noch 19 Grad klettert die Wassertemperatur dann langsam auf 24 Grad.
Vor allem am Wetter liegt es dann, ob die Freibadsaison 2005 besucherstark sein wird. Im vergangenen Jahr kamen 90 010 Gäste in das Bad - ein eher mäßiges Ergebnis. Im Jahr zuvor mit bestem Sommerwetter waren es 126 225 Gäste, die sich im und am Becken tummelten.

Artikel vom 22.04.2005