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Kreuz und quer
verlegte Kabel

Installation nicht nach Norm

Vlotho (jg). Seit der Erbauung vor etwa 30 Jahren befindet sich die Elektroinstallation im Rudolf-Kaiser-Schulzentrum nicht im ordnungsgemäßen Zustand. Das hat das mit der Schulsanierung beauftragte Architekturbüro Witteck/Kiefer jetzt herausgefunden.

»Die Elektroinstallation ist 1977 - so weit erkennbar - kreuz und quer unter den Decken verlegt worden«, berichtete Dirk Witteck anschaulich als Gast im Ratsausschuss für Gebäudemanagement. Problematisch sei das im Bereich der Flure und der übrigen Flucht- und Rettungswege: Es fehlten dort die vorgeschriebenen feuerfesten Abschottungen (Zwischendecken bzw. Kabelkanäle), um im Ernstfall die Ausbreitung gefährlicher Rauchgase zu verhindern.
»Wer hat das damals nach der Fertigstellung der Schule abgenommen?«, wollte Ratsherr Bodo Kohlmeyer (SPD) wissen. »Vermutlich der Kreis«, so die Antwort des Architekten. Auch bei den regelmäßigen Brandschauen der vergangenen Jahre sei dieser erhebliche Mangel offenbar nie aufgefallen. »Wo das jetzt bekannt ist, müssen wir handeln«, verdeutlichte der stellvertretende Verwaltungschef Herbert Obernolte den Handlungsbedarf.
Die außerplanmäßigen Arbeiten können ausnahmsweise unproblematisch finanziert werden: Im Haushalt der Stadt Vlotho stehen mit 196 000 Euro ausreichend Mittel zur Verfügung, so dass die Mängel noch in diesem Jahr beseitigt werden können. Dieser Betrag sollte eigentlich ausschließlich für die Netzwerkinstallation im Schulzentrum ausgegeben werden. Der Ansatz sei dafür deutlich zu hoch, informierte der Architekt: Die Leitungen für die Computer seien teilweise bereits verlegt, allerdings fehlten auch hier die erforderlichen Abschottungen.
Laut Beschluss des Fachausschusses werden im Schulzentrum in diesem Jahr noch weitere Arbeiten vorgenommen: Nach der bereits erfolgten Dachsanierung der Sporthalle werden nun auch die Dachflächen des Hauptgebäudes saniert; die Stadt wird sich hierbei auf die Reparatur schadhafter Stellen beschränken und nicht die komplette Dachhaut austauschen, außerdem werden einige der Lichtkuppeln verschwinden. Die Wärmedämmung der Außenfassaden wird optimiert. Tragende Betonteile werden saniert, Sonnenschutzanlagen werden ausgetauscht oder repariert.
Zu der erforderlichen Erneuerung der Heizungsanlage hat der Ausschuss noch nicht das letzte Wort gesprochen. Um die Wärmeverluste zu reduzieren, wurde als Sofortmaßnahme eine Isolierung der Verbindungsleitung zwischen Hauptgebäude und Sporthalle ins Gespräch gebracht. Ob ein Blockheizkraftwerk für die Warmwasserversorgung der Sportler installiert wird, bleibt vorerst offen: Die Stadt Vlotho will in diesem Zusammenhang noch mit den Stadtwerken über einen Wärmelieferungsvertrag verhandeln.

Artikel vom 21.04.2005