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FCG dank Erdkuhle im Finale

Lewe-Comeback beim SCW-Sturmlauf nicht von Erfolg gekrönt

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Wiedenbrück (WB). Nicht die fußballerische Überlegenheit gegen den klassentieferen Rivalen, sondern eine unschuldige Erdkuhle hat dem Fußball-Oberligisten FC Gütersloh 2000 beim 1:0 (1:0) auf dem holprigen Geläuf des SC Wiedenbrück 2000 den Einzug in das Kreispokal-Finale am 4. Mai beim Landesligisten Victoria Clarholz beschert.

»Wir haben unsere Pflicht erfüllt, mehr nicht. Über unsere Vorstellung decken wir lieber den Mantel des Schweigens, von Kombinationsfußball meiner Mannschaft war heute nichts zu sehen«, musste Fritz Grösche sich zusammenreißen, um nicht zu sehr über seine auf der ganzen Linie enttäuschenden Mannen herzufallen: »Ich habe heute allerdings gesehen, dass einige bei uns nicht zu ersetzen sind.«
Auf der anderen Seite überraschte Peter Nahrmann mit der Nominierung seines gleichberechtigten Co-Trainers Ralf Lewe in der Anfangself. Der Ex-Gütersloher hatte zuletzt vor gut neun Monaten für den damaligen Bezirksligisten FC Stukenbrock auf dem Rasen gestanden. »Das Experiment hat funktioniert. Ralf gibt der Abwehr Sicherheit und ist als Leader auf dem Feld wichtig«, stellt Nahrmann eine Wiederholung auch in der Meisterschaft in Aussicht. Völlig missfallen hatte dem SCW-Interimscoach hingegen wieder einmal die absolut mangelhafte Chancenverwertung. »Der Spruch ist zwar alt. Aber wenn man keine Tore schießt, dann kann man auch nicht gewinnen«, presste Nahrmann ein gequältes Lächeln hervor, ist jedoch zuversichtlich, »dass wir gestärkt in die restlichen Partien gehen werden und den Klassenerhalt schaffen. Die Mannschaft, die heute auf dem Platz stand, hat verstanden, was wir vorher besprochen haben.« Eine klare Absage an die SCW-Akteure, die sich gestern plötzlich in zivil am Jahnplatz wiederfanden.
Nach dem frühen Führungstreffer kontrollierte der FCG zwar die Partie und hatte durch Dirk Konerdings Distanzschuss, den Henning Schneider an die Latte lenkte, in der 22. Minute auch die Chance zum 0:2, doch nach etwa 25 Minuten hatte der SCW den Respekt abgelegt. Martin Wellmeyer köpfte freistehend fünf Meter am FCG-Gehäuse vorbei (34.), Frederik Brune rettete mit einer Glanztat gegen Jens Klaas (35.) und Sebastian Veith klärte nach einer Hereingabe von Markus Zuraski in höchster Not vor dem einschussbereiten Stefan Kretschmer (40.). Den Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte jedoch der FCG: Einen Kopfball von Alex Wiens kratzte Klaas (45.) gerade noch von der Linie.
Nach dem Seitenwechsel drückte der SCW dann vehement auf den Ausgleich. Dem eingewechselten Carsten Droll (57.), Wellmeyer (74.) und vor allem dem ebenfalls eingewechselten Daniel Telenga, seinen Schuss in der 86. Minute holte Sebastian Veith von der Linie, blieb jedoch das nötige Glück versagt. Für den schwachen FCG vergab Yusuf Kaba in der Nachspielzeit die einzige Chance im zweiten Abschnitt.

Artikel vom 21.04.2005