22.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lazarett lichtet sich

SCP mit Latinovic, Bollmann und Spork in Düsseldorf

Paderborn (MR). Das Lazarett lichtet sich, die Laune des Trainers wird entsprechend besser. Zum ersten Mal seit fast sechs Monaten hat Pavel Dotchev die Qual der Wahl. Wenn der SC Paderborn 07 heute Abend (Anstoß: 19.30 Uhr, Paul Janes Stadion) auf Fortuna Düsseldorf trifft, kann der Bulgare auf einen fast kompletten Kader zurück greifen.

»Damit läuft aber nicht sofort alles reibungslos«, warnt Dotchev vor zu hohen Erwartungen und meint die fehlende Spielpraxis seiner Rückkehrer. Dennoch: Bis auf den Langzeitverletzten René Müller (Bandscheiben-OP) sowie Borislav Tomoski (Oberschenkelprellung) hat der 39-Jährige alle Mann an Bord und möchte seine Elf entsprechend umbauen.
So wird die bewährte Viererkette mit Markus Bollmann und Miodrag Latinovic in der Innenverteidigung wieder auflaufen. Bollmann hat seine Grippe auskuriert, Latinovic muss nach seiner Knie-Operation (Abriss den Außenmeniskus) zwar noch Trainingsrückstand aufholen, Paderborns Fußballlehrer will aber dennoch nicht auf den Bosnier verzichten: »Allein seine Erfahrung wird uns schon viel weiterhelfen.«
Gesetzt ist auch Guido Spork. Nach seiner dritten Spielsperre und mehreren gesundheitlichen Rückschlägen hofft Dotchev, dass der 30-jährige Mittelfeldspieler möglichst schnell zu seiner gewohnten Form findet. »Er ist ganz wichtig für die Mannschaft«, sagt der Übungsleiter. Gleiches gilt auch für Daniel Cartus. Seit Mittwoch trainiert der Außenstürmer (Oberschenkelzerrung) wieder mit der Mannschaft, ob er bei seinem Ex-Klub (1997 bis 2000) auch von Beginn an zum Einsatz kommt, lässt der Chefcoach noch offen. »Daniel ist nicht in seiner besten Verfassung, vielleicht bringe ich ihn erst in der zweiten Hälfte«, überlegt Dotchev, den auch die jüngsten Erfahrungen mit Benjamin Schüßler zögern lassen. Vom Gegenstück zu Cartus auf der linken Außenbahn erhoffte sich der Coach bei dessen »Heimspiel« in Osnabrück auch eine erhebliche Leistungssteigerung, doch das ging daneben.
Eine Alternative wäre Sebastian Schachten. Ob Außenbahn oder wegen seiner höheren Grundschnelligkeit als zweite Spitze neben Alexander Löbe - der 20-Jährige ist vielseitig verwendbar und hat seit Samstag einen kleinen Bonus: Erst als Schachten gegen die BVB-Amateure ins Spiel kam, wurde die Paderborner Offensive torgefährlicher.
Und mindestens einen Treffer muss der SCP machen, will er die Forderung des Trainers in die Tat umsetzen. Der wird am Rhein auf Sieg spielen lassen, um, bei entsprechendem Erfolg, die Konkurrenz im Aufstiegskampf zusätzlich unter Druck zu setzen. Denn Braunschweig (gegen Köln), Lübeck (gegen Union Berlin) und Osnabrück (in Münster) spielen erst am Samstag und müssten auf einen SCP-Dreier schon mit einem Sieg antworten, um nicht weiter an Boden zu verlieren. Diese Konstellation gibt es in dieser Saison nicht mehr und ist schon allein deshalb ungemein wichtig. Denn Dotchev weiß: Ein Aufstieg wird auch im Kopf entschieden.

Artikel vom 22.04.2005