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Wenn Frauen zur Ehe
gezwungen werden

Jugendhof-Seminar zum Thema Zwangsheirat

Vlotho (VZ). Ein Seminar zum Thema »Zwangsheirat in Deutschland« findet am 6. und 7. Juni im Jugendhof Vlotho, Bildungsstätte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, statt. Es richtet sich an Teilnehmer, die in der Beratung, der interkulturellen Arbeit und der Frauen- und Mädchenarbeit tätig sind, an Lehrer und andere Interessierte.

230 Fälle von Zwangsheirat wurden 2003 in Berlin aktenkundig. Schätzungen gehen bundesweit von bis zu 30 000 Fällen im Jahr aus, in denen junge Frauen gegen ihren Willen zu einer Ehe gezwungen werden. Den Eltern fehlt häufig das Unrechtsbewusstsein, zumal es keinen eigenen Straftatbestand gibt (wohl aber den der Nötigung oder Körperverletzung).
In dem Seminar geht es nicht um von den Eltern arrangierte Heiraten, die in vielen Kulturen üblich sind und mit der Einwilligung der Betroffenen geschehen sollen, sondern um die gegen den ausdrücklichen Willen mindestens eines Teils geschlossene Ehe.
Oft stehen Lehrer und andere Bezugspersonen diesen Situationen immer wieder hilflos gegenüber. Die Teilnehmer werden die soziokulturellen Hintergründe beleuchten und versuchen, Beratungs- und Präventionsansätze aufzuzeigen sowie Hilfsmöglichkeiten für betroffene Frauen zu entwickeln.
Das Seminar beginnt Montag, 6. Juni, um 9.30 Uhr und endet Dienstag, 7. Juni, um 16 Uhr. Anmeldungen schriftlich oder per Fax an: Jugendhof Vlotho, Oeynhausener Straße 1, 32602 Vlotho, Tel. 0 57 33 / 923 - 314 oder 923 - 324, Fax: 0 57 33 / 10 56 4, E-Mail: ulrike.schwarze@lwl.org.
Weitere Informationen auch unter www.jugendhofvlotho.de oder bei Gerhart Schöll unter % 0 57 33 / 923 - 324 und Sabine Haupt-Scherer unter 0 52 1 / 27 03 636.

Artikel vom 21.04.2005