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Arbeit »be-greifen« lernen

Berufsparcours knüpft Kontakt von Firma zu Schüler

Steinhagen/Altkreis (fn). Jugendliche und mögliche Arbeitgeber näher zusammenbringen - dieses Ziel hat der »Berufsparcours«, der am Mittwoch, 25. Mai, erstmals in Steinhagen veranstaltet wird. Gestern erhielten die teilnehmenden Betriebe und Schulen genauere Informationen.

Einen ganzen Vormittag lang haben die Achtklässler die Gelegenheit, in der Aula des Schulzentrums einen ganz besonderen Stationenlauf zu absolvieren. Karin Ressel vom Technikzentrum in Lübbecke berichtete von ihren Erfahrungen mit mittlerweile zwölf Berufsparcours im Raum Minden-Lübbecke.
Kernstück sind jeweils kleine Arbeitsproben, die die Schüler zu den verschiedenen Berufen anfertigen: etwa Metallstücke zusammensetzen, ein Kundengespräch simulieren oder auch Blutdruck messen. In kurzer Zeit können sie so erste Kontakte mit den unterschiedlichsten Berufen und Firmen knüpfen und sich selbst auch auf unbekanntem Terrain ausprobieren. Weil die Schüler anschließend benoten können, wie ihnen welcher Beruf gefallen habe, sei auch erfahrungsgemäß Anreiz gegeben, wirklich alle Stationen zu durchlaufen und so ein breites Spektrum kennenzulernen, berichtete Karin Ressel. Denn leider sei es so, dass Jugendliche von den durchschnittlich 160 Ausbildungsberufen, die in einer Region angeboten werden, ganze zehn kennen.
Die Arbeitgeber wiederum erleben die Jugendlichen »live«. »Sie können sich diejenigen heraussuchen, die Gefühl für die Aufgabe haben und auch von ihrer Person in die Firma passen«, machte sie den Unternehmen die Teilnahme schmackhaft. Schließlich stapelten sich bei ihnen die Bewerbungen für die Ausbildungsplätze, und die Durchsicht der Mappen würde Zeit und Personal binden. Karin Ressel regte an, mehrere in Frage kommende Schüler zu einem Schnuppertag in die Firma einzuladen und dann wiederum eine noch kleinere Zahl zur eigentlichen Bewerbung zu ermuntern.
Bislang haben sich 20 heimische Firmen zu dieser etwas anderen Form von Messe angemeldet. Veranstalter ist der Arbeitskreis Schule Beruf, der von Heinrich Ordelheide vom Regionalteam Nord des Kreises koordiniert wird. Mit im Boot sind neben dem Technikzentrum Lübbecke zudem die Volkshochschule Ravensberg sowie die Haupt- und Realschulen in Steinhagen und Halle, die Gerhard-Hauptmann-Schule und die Gesamtschule in Werther. Insgesamt 550 Schüler der achten Klasse sind angesprochen.

Artikel vom 20.04.2005