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Förmliches Fest

Ursprünge des Muttertags in der Antike


Schaut man in die Encyclopaedia Britannica findet man zum Ursprung des Muttertags den Eintrag: »Ein Fest, das von dem Brauch des Mutterkults im alten Griechenland abgeleitet wurde. Ein förmlicher Mutterkult mit Zeremonien für Kybele oder Rhea, die große Göttermutter, wurde an den Iden des März in ganz Kleinasien getrieben.«
Einige Historiker behaupten, dass die Vorläufer für das heutige Muttertagsfest in der Verehrung von Muttergöttern liegen. Die alten Griechen ehrten die Göttin Rhea, die Frau des Cronus und Mutter aller Gottheiten und Göttinnen. Die Römer hingegen widmeten das bedeutendste dem Muttertag ähnliche Fest der Göttin Cybele. Diese Zeremonien fanden etwa 250 vor Christus statt. Das Fest nannte man auch Hilaria, es wurde drei Tage lang vom 15. bis zum 18. März gefeiert.
Der »Mothering Sunday« war als religiöser Feiertag schon zu Zeiten Heinrich III. (1216 bis 1239) in England bekannt, rückte jedoch erst im 17. Jahrhundert so richtig in den Mittelpunkt. Man nannte ihn auch »Mid-Lent Sunday«. Begangen wurde er am vierten Sonntag in der Fastenzeit (Lent) begangen, der hierzulande auch Laetare genannt wird, und entsprechend seiner lateinischen Bedeutung (laetere = ich freue mich) als fröhlicher Tag gefeiert wurde.
Es wurde Sitte, an diesem Tag mit Opfergaben die Kirche am jeweiligen Heimatort aufzusuchen. Alle jungen Männer und Frauen, die auswärts arbeiteten, besuchten ihre Familien und brachten ihren Müttern kleine Schmuckstücke oder einen »Mothering cake« mit. Im Norden Englands und in Schottland waren so genannte »carlings« die bevorzugte Stärkung - eine Art in Butter gebratener und aus eingeweichten Erbsen bestehender Pfannkuchen, der mit Pfeffer und Salz gewürzt wurde. Ein anderer »Mothering cake« war der »Simmel cake«, ein kalorienreicher Früchtekuchen, überzogen mit einer Mandelglasur oder einem Safranzuckerguss.

Artikel vom 29.04.2005