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Ein alter Freund Paderborns ist Papst

Erzbistum begrüßt Heiligen Vater mit Glockengeläut

Paderborn/Rom (WV). Ein Freund des Erzbistums Paderborn ist Papst - und eine Region freut sich mit. Als gestern Nachmittag in Rom weißer Rauch aufstieg, läuteten auch in Paderborn die Glocken. 30 Minuten später feierte Paderborn mit: Joseph Kardinal Ratzinger, der mehrfach in Paderborn war, ist neues Oberhaupt von 1,1 Milliarden Christen.

Viele Paderborner kennen den neuen Papst Benedikt XVI. und erinnern sich an den Libori-Besuch am 3. August 2002. Damals ein trauriger Libori-Tag für Paderborn: Der Kardinal aus Bayern zelebrierte auf persönliche Bitte von Papst Johannes Paul II. die Totenmesse für Erzbischof Johannes-Joachim Kardinal Degenhardt.
Erzbischof Hans-Josef Becker (»ich bin freudig überrascht«) schickte sofort ein Glückwunsch-Telegramm in den Vatikan. Vor wenigen Tagen hatte Becker erst ein Beileidsschreiben zum Tode von Johannes Paul II. zum Kardinaldekan Ratzinger gesandt - und von dem neuen Papst eine persönliche Antwort erhalten.
Die enge und tiefe Verbundenheit des verstorbenen Papstes und Benedikt XVI. zum Erzbistum und zur Stadt Paderborn zeigte sich zudem 1999, als Joseph Kardinal Ratzinger damals als Päpstlicher Legat Glücks- und Segenswünsche von Papst Johannes Paul II. anlässlich der Feierlichkeiten des Jubiläums »1200 Jahre Bistum Paderborn 799 - 1999« zu Beginn des Jubiläumsjahres überbrachte. In einer eindrucksvollen Rede forderte Ratzinger in seinem Festvortrag zu dem außergewöhnlichen Ereignis im Jahre 799 an den Quellen der Pader auf, Wahrheit und Frieden zu finden. Beim damaligen Besuch überreichte der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Lüke dem Päpstlichen Legaten anlässlich der Eintragung ins Goldene Buch eine Nachbildung des »Pfaffentalers«.
Für Bürgermeister Heinz Paus hat die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger zum Papst eine tiefe persönliche Bedeutung. Bei mehreren Anlässen hatte er Gelegenheit, mit ihm in Paderborn und Rom zu sprechen. »Ich bin sehr angetan von diesem bedeutenden und hoch intellektuellen Mann, der dennoch auf dem Teppich geblieben ist.« Sein letztes Zusammentreffen mit Kardinal Ratzinger war Anfang 2004 im Vatikan anlässlich der Weihe von Bischof Klemens, der 18 Jahre lang sein persönlicher Referent war, zum Erzbischof. Paus freut sich, wenn bei der ersten Deutschlandreise der neue Papst die Domstadt wieder besucht. Ein Buch mit persönlicher Widmung, das er damals vom Kardinal geschenkt bekam, hat für Heinz Paus und seine Familie seit gestern eine ganz neue Bedeutung. »Ich bin tief bewegt!«

Artikel vom 20.04.2005