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Licht fiel in
die Zelle . . .

Werner Milstein liest

Altgemeinde Espelkamp (WB). Von der Fensterluke fiel Licht in die Zelle, helles, strahlendes Licht. Es schien ihm direkt ins Gesicht, seine Augen blinzelten ein wenig im Sonnenschein.

Dietrich Bonhoeffer lag ausgestreckt auf der Pritsche und schaute sich um. Zwei mal drei Meter, das war sein ganzes Reich. In den Gängen hallten die Schritte der Wächter und durch die Wände hörte er das Schluchzen und Rufen der anderen Gefangenen. Wie sollte er hier bestehen, wie konnte er in dieser Zelle überleben?«
So beginnt Werner Milstein seine Bonhoeffer-Biografie, die von der behüteten Kindheit und Jugend des Theologen in Breslau und Berlin erzählt bis in den Widerstand gegen das Nazi-Regime und zu seiner Hinrichtung im Konzentrationslager Flossenbürg (wir berichteten).
Er stellt in seinem Buch, aus dem er am Donnerstag lesen wird, einen wachsamen Glauben vor und ein entschiedenes Leben, einen Menschen, der für seine Überzeugung einzustehen bereit war. Werner Milstein ist Pfarrer in Rahden, in mehreren Publikationen hat er sich mit der Frage des christlichen Widerstandes beschäftigt.
Die Lesung aus der Biografie »Einen Platz in der Welt haben« schließt die gleichnamige Reihe im Paul-Gerhardt-Haus in der Altgemeinde Espelkamp am morgigen Donnerstag, 21. April, um 19.30 Uhr ab. Sie wird organisiert von der evangelischen Kirchengemeinde Rahden in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreisverband Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho und wird unterstützt von der Sparkasse Minden-Lübbecke. Auf dem Büchertisch wird an dem Abend noch einmal Literatur zu Bonhoeffers Leben und Theologie angeboten werden.

Artikel vom 20.04.2005