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»MfG«: Die »Fanta Vier« grüßen Halle

Große Knaller krönen einen grandiosen Konzertabend

Halle (LL). Dunkelheit. Mehr braucht ein Fanta-Vier-Fan nicht, um glücklich zu sein. Alles andere übernehmen die Jungs selbst: Im Gerry Weber Stadion überzeugten Thomas D., Michi Beck, Smudo und AnD.y ihre 4200 Gäste recht schnell, die Sitzplätze zu verlassen. Und spätestens um 21 Uhr hatte das auch wirklich jeder beherzigt.

»Kaum ist es dunkel, wacht Halle auf«, stellten die Vier fest, als zu späterer Stund' auch die äußeren Bedingungen mitspielen. Schon vorher hat sie sich immer wieder den ein oder anderen Seitenhieb erlaubt. Ein Stück sollte, so Thomas D., eigentlich von einer Licht-Show begleitet werden. Sein Kommentar angesichts der skandinavischen, weil scheinbar niemals dunklen Verhältnisse: »Ihr könnt euch bei Gerry bedanken, dass er das Dach nicht zugezogen hat.«
Die Fans hielten sich damit nicht lange auf. Denn als die Sonne untergegangen war, als die Schweinwerfer im Takt der Musik richtig in die Menge knallten, da präsentierte sich das Stadion, wie man es nicht für möglich gehalten hätte. Sitzplätze bei einem Hip-Hop-Konzert? Das schreckt die Zielgruppe eher ab. Nicht so in Halle: Erst verabschiedeten sich die Anhänger peu à peu von ihren Plätzen, dann kamen sie der Aufforderung nach, die Arme doch ein wenig zu schwingen, und schließlich nahmen sie tanzend die Gänge in Beschlag. Und das selbst auf der Galerie.
Klar, dass auch ganz bestimmte Lieder, die Fanta-Vier-Klassiker eben, dazu beitrugen. Bei »Was geht ab« und »Picknicker« wurden die Jungs ihrem Anspruch voll und ganz gerecht, durch Deutschland rocken zu wollen. Nicht weniger mitreißend der »Krieger«, ein beinahe ausschließlich auf Thomas D. zugeschnittenes Stück, das sehr lange dauerte und mit seinen verschiedenen Nuancen (unter anderem Live-Trommeln) sehr ungewöhnlich daher kam.
Auch auf ihre Untergrund-Stücke wollten die Fantas nicht verzichten. Das jedenfalls versprach Michi Beck, als er den nächsten Beitrag ankündigte: »Mal sehen, ob ihr nicht nur unsere Gassenhauer kennt.« Was dann kam, war wirklich eines der »weniger bekannten« Lieder. In den Charts stand es ja auch »nur« auf Platz eins: »Sie ist weg«. Die Fans übernahmen gerne den Text.
Als sich der Abend dem Ende näherte und die Vier sich beim Publikum verabschiedeten, stand noch eine Frage im Stadion. Was ist mit »MfG«, was mit »Populär«, wollen sie etwa »Troy« vorenthalten? Natürlich nicht. Denn die ganz großen Knaller hatten sich die Jungs bis zum Schluss aufbewahrt. Als krönender Abschluss eines wahrlich mitreißenden Konzerts. Ostwestfalen-Lippe

Artikel vom 18.04.2005