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Paralympics mit Meyra-Rollstühlen

Landfrauen informierten sich in Kalldorf über Reha-Mittel

Vlotho (VZ). Auf dem Ausflugsplan der Vlothoer Landfrauen stand jetzt eine Betriebsbesichtigung. Die Frauen informierten sich in der Firma Meyra in Kalletal-Kalldorf über die Herstellung von Rollstühlen und anderen Reha-Mitteln.

Jost Arning, Schulungsbeauftragter des Rollstuhlproduzenten, zeigte den Besucherinnen das einzige Auto, das jemals in Vlotho hergestellt wurde. Dabei handelt es sich um ein dreirädriges Mini-Cabrio mit einem Fahrradlenker. »Das Schätzchen wurde von uns 1957 gebaut und hatte 15 PS«, erklärte Arning. Beim Rundgang durch die Produktionsanlagen erfuhren die Landfrauen, dass im Kalletal Spezialrollstühle auf Bestellung und in einem Zweigwerk in Leipzig ausschließlich Rollstühle aus Aluminium gefertigt werden. Standardmodelle werden aus Tschechien importiert.
Dem Betrieb gehörten früher 1000 Mitarbeiter an. Aufgrund der Verlagerung von Produktionszweigen und Rationalisierungsmaßnahmen ist die Belegschaft mittlerweile auf 500 Angestellte geschrumpft.
Beeindruckt zeigten sich die Frauen von der enormen Produktpalette. Es gibt Spezialanfertigungen für den Strand und elektronisch steuerbare, auf die jeweilige Behinderung abgestimmte Fahrzeuge. Als Prestigeobjekt gilt schon jetzt der Sportrollstuhl, der in Handarbeit für die Paralympics 2008 in China hergestellt werden soll.
Kostendämpfung im Gesundheitswesen und Wiedereinsatz von 80 Prozent der gebrauchten Rollstühle machen sich in der Nachfrage deutlich bemerkbar, so dass nach neuen Wegen gesucht wird. Für den privaten Markt ist der wendige Scooter bestimmt, der lange Einkaufswege für Senioren zu einem beschwerdefreien Vergnügen macht. Immer häufiger werden Rollstühle in Übergrößen nachgefragt. Dies sei auf die Fehlernährung vieler Menschen zurückzuführen, erfuhren die Landfrauen.

Artikel vom 16.04.2005