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Seit 24 Jahren Vollgas

Motorradclub Krause Buche kommt ohne e.V. zurecht

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Sie kündigen sich schon von weitem an: mit dröhnendem Motor, quietschenden Reifen und lautstarker Begeisterung. Wenn die Mitglieder des Motorradclubs Krause Buche über Bad Oeynhausens Straßen knattern, dann fährt neben der ganzen Familie die gute Laune mit.
»Wenn ich mich morgens auf meine Maschine schwinge, fängt der Tag richtig gut an«, sagt der Wulferdingsener Michael Taake. Der 42-Jährige lebt sein Hobby im Motorradclub Krause Buche aus.
Der 43-jährige Siegbert Barg ist eines der Gründungsmitglieder des stadtübergreifenden Motorradclubs, dem auch Biker aus Löhne und Hille angehören.

Sie kennen sich schon seit Jahren. Einige noch von der gemeinsamen Schulzeit, andere durch den Arbeitsplatz, dritte wiederum durch zufällige Bekanntschaften. Eines haben sie alle gemeinsam: die Liebe zum Motorrad. Als sich die Wege zu trennen begannen, hatten sie Angst um ihre Freundschaft und ihr Hobby. »Wir wollten uns nicht aus den Augen verlieren. Um das zu verhindern, haben wir einen Motorradclub gegründet«, erzählt der 43-jährige Siegbert Barg.
Acht Biker waren es, die am 23. Januar 1981 die obligatorische Satzung ausklügelten und sich nach der Krausen Buche, dem Naturdenkmal im Wiehengebirge, benannten. Jahreshauptversammlung, Vorstand und Mitgliedsbeiträge - das gehörte für sie von Anfang an dazu. Doch einen kleinen Schönheitsfehler haben die begeisterten Motorradfreaks bis heute nicht getilgt: Der Eintrag ins Vereinsregister lässt noch immer auf sich warten. »Das ist für unseren Club nicht lebensnotwendig«, sagt Michael Taake (42).
Die Zahlen im 24. Jahr des Bestehens sprechen sowieso für sich. 23 leidenschaftliche Biker, hauptsächlich aus Bad Oeynhausen, aber auch aus Löhne und Hille, rollen mittlerweile im Motorradgeschwader des Clubs. »Allerdings sind nicht immer alle mit auf Tour«, sagt Michael Taake. Eine landschaftlich schöne Route entlang der Weser lässt sich jedoch kaum jemand entgehen. Deshalb hat diese schon Tradition. Genauso wie die besondere Formation, in die die Kolonne ausschwärmt: an der Spitze der Wegweiser, am Schluss der Präsident. »Wie ein Hirte, der seine Schäfchen zusammenhält«, sagt Siegbert Barg lachend, der die Schäferrolle offenbar gern übernimmt.
Zu der Herde gehören übrigens Männer genauso wie Frauen. »Mit einer Stimme mehr haben wir bei den Entscheidungen das Sagen«, schmunzelt Dagmar Taake (39). Trotzdem wagen auch sie es nicht, an den traditionellen Terminen zu rütteln - wie dem großen Treffen, das diesmal Ende April in Bad Oeynhausen ist. Kind und Kegel sind zum Beispiel dabei, wenn es für ein verlängertes Wochenende nach Leutenberg in Thüringen oder zum Zeltlager nach Goldenstedt bei Bremen geht. Die Sorge, dass jemand schief gucken könnte, wenn der Trupp von Maschine vorfährt, ist mittlerweile unbegründet. Vor 15 Jahren hatten vielleicht noch einige Vorbehalte, doch die Zeiten haben sich geändert. »Das Motorrad ist zum Luxus-Objekt geworden«, sagt Siegbert Barg. Und Michael Taake bringt seine Begeisterung für das Hobby auf den Punkt: »Wenn ich mich morgens auf meine Maschine schwinge, fängt der Tag richtig gut an.«

Artikel vom 16.04.2005