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Blues im Blut: Kult-Hits reißen das Publikum mit

Show »I'm a soulman« bringt Blues Brothers, Ray Charles und Aretha Franklin auf die Bühne

Halle (mas). Schwarzer Anzug, schwarzer Hut und dunkle Sonnenbrillen sind ihr Markenzeichen. Hinzu kommen eine Mundharmonika, eine Aktentasche und der Blues im Blut. Gemeint sind Jake und Elwood Blues, die legendären Blues Brothers.

Am Freitag erweckten sie im Event-Center mit ihrer coolen Bühnenshow »I'm a soulman« legendäre Szenen und musikalische Highlights aus den beiden Filmen zum Leben. Nur wer genau hinsah, konnte feststellen, dass nicht John Belushi und Dan Ackroyd sich hinter der Maske verbargen, sondern Chris und Geoff Dahl, die schon seit vielen Jahren als »Blues Brothers« auf internationalen Bühnen stehen. So gekonnt haben die beiden kanadischen Brüder mit energiegeladenem Körpereinsatz und Stimme ihre beiden Vorbilder verkörpert.
Mit Elwoods rasanten Tanzeinlagen und Jakes Reibeisen-Stimme brachten sie treibende Rhythm & Blues-Hits wie »Shake your tailfeather« und natürlich »I«m a soulman« unter die Leute. Einfach war es nicht, die 550 Zuschauer aus der Reserve zu locken, doch spätestens bei »Everybody needs Somebody«, mit dem die beiden Kultfiguren im ersten Blues Brothers-Film den Konzertsaal sprengten, um die 5000 Dollar für ihr Waisenhaus aufzutreiben, riss es das Publikum endlich von ihren Sitzflächen.
Elwood bahnte sich einen Weg durch die Menge und löste mit unglaublich schnellen Mundharmonika-Soli auf seiner »Blues harp« Wellen der Begeisterung aus und hatte sich gegen Ende gar eine Fangemeinde aus schwarzgewandeten und sonnenbebrillten »Gleichgesinnten« erspielt. Ja, denn nicht wenige Zuschauer kamen standesgemäß in »Tracht«. Selbst das »Blues-Mobil«, der alte Dodge Sedan aus dem Film, wurde auf dem Parkplatz gesichtet.
Die »Blues Brothers« standen jedoch nicht allein auf der Bühne. Unterstützt wurden sie von Ray Charles, perfekt gedoubelt von Frank Chiarelli, und einer stimmgewaltigen Aretha Franklin alias Monica Schmidt, die unter anderem mit »Think« die berühmte Filmszene im »Soul-food-Cafe« draufhatte. Jedoch nicht nur eingefleischte Blues-Brothers-Fans kamen auf ihre Kosten. Dafür sorgte schon die fünfköpfige Band, die an Bläsern, Bass, Gitarre und Schlagzeug exzellenten Blues und Soul auf die Bühne brachten. Da saß jeder Ton und jeder Einsatz der Instrumente. Manchmal lohnt es sich eben doch, »im Auftrag des Herrn« unterwegs zu sein.

Artikel vom 18.04.2005