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Übermotiviert: Topspiel
wird zur Lehrstunde

Handball-Landesligia: Steinhagen unterliegt TVE II 32:40

Aus Emsdetten berichtet
Sören Voss (Text und Fotos)
Steinhagen (WB). Der Stachel der Enttäuschung saß tief: Mit der 32:40 (14:21)-Pleite beim Spitzenreiter TV Emsdetten II kassierte Spvg. Steinhagen nicht nur die höchste Niederlage der Saison, sondern muss auch seine eigenen Titelhoffnungen in der Handball-Landesliga endgültig begraben.

»Die Klatsche in der Höhe ist echt bitter. Ich habe bei uns das letzte Äufbäumen vermisst«, konstatierte Steinhagens Christian Blankert, der das endgültige Aus im Titelrennen wie seine Teamkollegen aber gefasst aufnahm.
Steinhagen war hochmotiviert in die Partie gegangen, die Gäste schienen es besonders gut machen zu wollen. Zu gut. Denn in ihrer überhasteten Art verspielten Blankert und Co. zahlreiche unnötige Bälle und damit praktisch bereits in der Anfangsphase jegliche Siegeshoffnungen.
Emsdetten ging die ganze Sache deutlich gelassener an. Die Zweitliga-Reserve spulte ihr Programm abgezockter 'runter, spielte zwar keinen spektakulären, aber dafür fast fehlerfreien Handball. Wie erwartet hatte der TVE im Vergleich zum schwachen Auftritt in Versmold jetzt seine Bestbesetzung auf der »Platte«, wobei die kompakte 5-1-Deckunsformation Steinhagen vor ungewohnt große Probleme stellte. Die Folge: Nach dem 6:4 setze sich Emsdetten auf 10:5, später dann 16:7 (21.) ab. Während die Spvg.-Abwehr ihre Torhüter Noak und Haedecke oftmals auf verlorenem Posten stehen ließ, zog auf der Gegenseite der bärenstarke Maik Hammelmann dem Steinhagener Angriff die letzten Zähne. Eine konzetrierte erste Hälfte reichte dem Spitzenreiter aus, um das Top-Spiel für sich zu entscheiden.
Nicht nur unter den 50 mitgereisten Spvg.-Anhängern (180 Zuschauer insgesamt) machte sich mit dem 21:14-Pausenstand Resignation breit. Auch beim Team hingen die Köpfe zu Boden. Anstatt noch einmal Lunte zu riechen, hatten die Gäste nach der Pause genug damit zu tun, den Rückstand in Grenzen zu halten. Die einzig erfolgreiche Steinhagener »Mini-Mission« war zu verhindern, dass der Spitzenreiter in den letzten drei Minuten über das 40. Tor hinaus kam.
»Emsdetten war nicht so viel besser, aber bei uns lief nichts zusammen. Doch die Niederlage ist für uns kein Beinbruch«, las Spvg.-Trainer Matthias Wieling in den enttäuschten Gesichtern doch noch eine positive Botschaft: »Jetzt wissen wir, wie man es unter Stress nicht macht. Aus so einem Spiel kann man nur lernen.«
Spvg.: Haedecke, Noak - C. Blankert (8), C. Lewanzik (3), H. Lewanzik (1), Haubrock (6), Fülöp (2), L. Dopheide, Bäumer (9/7), Szierbowski (2), Wortmann (1).

Artikel vom 18.04.2005