15.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Becken besteht
Härteprüfung

»Färbe-Test« simuliert Chlorströmung

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Ihren ersten Härtetest hat die neue Technik des Schwimmbeckens im Versmolder Parkbad gestern mit Bravour bestanden: Beim so genannten Färbe-Test, der die gleichmäßige Durchströmung des Wassers mit desinfizierendem Chlor simuliert, hatte sich die neongrüne Farbe in gut sieben Minuten auch bis in den letzten Winkel des Beckens verteilt. Bis zu 15 Minuten hätte dieser Vorgang maximal dauern dürfen.

»Die Badetechnik läuft«, stellte Thomas Schneider, Bauleiter für den Technik-Bereich, gestern Mittag zufrieden fest, nachdem sich das Wasser im Becken ohne Ausnahme neongrün verfärbt hatte. »Der erfolgreiche Test war besonders wichtig, weil es sich hier um einen Beckenumbau handelt. Während bei einem Neubau die Einströmung des Chlors vom Beckenboden aus erfolgt, sind die Düsen hier seitlich installiert«, erläuterte der Fachmann. Aber auch im Zuge des Umbaus ist im Versmolder Becken eine Änderung vorgenommen worden. Statt an der Längsseite sind die Düsen jetzt vor allem an den Querseiten des Beckens angeordnet. Wichtig ist der Testlauf besonders auch, weil das Gesundheitsamt vor der Wiederinbetriebnahme des Schwimmbades die Wasserqualität untersuchen lässt. Wären beim Färbetest Probleme aufgetaucht, hätte beispielsweise die Einstellung der Düsen verändert werden müssen.
»Perfekt«, schwärmte so aber auch Jörg Berndt, Servicetechniker der Firma Miwatec, die die gesamte Beckentechnik installiert hat. Er hatte für den Färbetest im Keller des Schwimmbades das spezielle Farbpulver ins Rohrsystem an der Stelle eingeleitet, an der in Zukunft Chlorgas eingespeist wird. »Die Chloreinleitung erfolgt vollautomatisch. An zwei Stellen im Becken wird zu diesem Zweck Wasser entzogen und zu einer Messzelle mit Elektroden geleitet«, erklärt Berndt. Auf einem Display lassen sich dann auf einen Blick Chlor- und pH-Wert, Leitungsfähigkeit und Temperatur des Wassers ablesen. Die Anlage regelt nach den ermittelten Werten alle Komponenten automatisch.
Die Überprüfung der Wasserqualität von Hand wird für die Schwimmmeister trotzdem auch künftig nicht entfallen. »Drei Mal täglich nehmen wir Wasserproben, werten diese aus und dokumentieren die Werte«, sagt Badleiter Hubert Brand. Ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus, um sich nicht allein auf Maschinen zu verlassen.

Artikel vom 15.04.2005