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»Für die Umwelt gibt es in
dieser Stadt keinen Platz«

Wiedenbrücker Ortsvereins-Vize Peter Strüber kehrt SPD den Rücken


Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Fast 30 Jahre in der SPD, Anfang 2004 noch zum stellvertretenden Vorsitzenden des Wiedenbrücker Ortsvereins gewählt, zweieinhalb Jahre lang Sprecher des Arbeitskreises Umwelt, über einen langen Zeitraum Schriftführer des Ortsvereins Rheda - aus und vorbei. Peter Strüber hat den Sozialdemokraten den Rücken gekehrt. Schmutzige Wäsche will der anerkannte Verkehrsexperte und Bahnspezialist nicht waschen. Aber der Mittfünfziger spricht von schlechtem Arbeitsklima innerhalb der Partei und davon, dass es für die Themen Umwelt und ökologische Verkehrskonzepte »in dieser Stadt keinen Platz« gebe. Im Rat erhalte die SPD für ihre Ideen keine positive Resonanz. Und dann die Marburg: Die Stadt bekomme nicht die Unternehmen, »die wir uns erhofft haben«. Strüber, im Grunde ein vehementer Gegner der Planungen, hat sich mit dem Großprojekt lediglich arrangiert und erwartet als Hauptinteressenten »Speditionen aus ganz Europa«. Will heißen: Viele Lagerhallen, nur wenige Arbeitsplätze.
Als SPD-Mitglied sei er »am Wegesrand stehen geblieben«, während die Parteifreunde weitergezogen sind. Fachliche Arbeit, so Peter Strüber in einem Telefongespräch mit dem WESTFALEN-BLATT, sei einfach nicht mehr machbar. Mit dem Parteiaustritt verhalte er sich »konsequent«.
Seine neue umweltpolitische Heimat glaubt der Mitarbeiter der Kreisverwaltung Gütersloh bereits gefunden zu haben. Der zweifache Vater wird Mitglied der Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU).

Artikel vom 15.04.2005