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Falsch behandelt: Patient fährt Zahnarzt an


Bielefeld (WB/uko). Unter dem Einfluss von Wahnideen hat ein Elektriker aus Bielefeld versucht, einen Zahnarzt zu überfahren. Angeblich will der Täter von dem Dentisten falsch behandelt wordlen sein. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag.
Der Anschlag fand bereits am 22. Oktober 2003 statt, als Zahnarzt Gartenarbeiten vor seinem Haus verrichtete. Der 48-jährige Dethard V. (Name geändert) war damals unter dem Einfluss von Alkohol mit seinem Golf auf den Mediziner zugefahren, hatte den Mann durch den Aufprall schwer verletzt. Noch heute kann der Mediziner nur eingeschränkt seiner Arbeit als Mund- und Kieferchirurg nachgehen.
Als Dethard V. im März des vergangenen Jahres eine Glasflasche an der Haustür des Arztes zerdepperte, reagierten die Behörden. V. wurde einstweilig in der Psychiatrie untergebracht, jetzt wurde ihm der Prozess gemacht. Staatsanwalt Hans-Dieter Heidbrede will wegen einer Paranoia die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer Klinik. V. behauptet, der Zahnarzt habe ihn vor 13 Jahren falsch behandelt. Seitdem verspüre er unerträgliche Schmerzen in der linken Kopfhälfte. Vor dem Bielefelder Landgericht wies der Angeklagte Rachegedanken von sich, sagte aber: »Ich hasse der Arzt zutiefst.«

Artikel vom 13.04.2005