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Kleine Stars in der Manege
proben für großen Auftritt

Grundschule Oesterweg: Start der Zirkus-Projektwoche

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold-Oesterweg (WB). Die Tritte auf die blaue, mit Sternen verzierte Plane im Manegenrund, lassen trabende Pferde erahnen. Doch das »Getrappel« stammt von Schülern der Oesterweger Grundschule. Mit Steckenpferden in der Hand studieren sie ihre Nummer für den großen Auftritt am Samstag ein. Gestern startete an der Grundschule das Zirkus-Projekt. Alle 132 Mädchen und Jungen sind an dem abwechslungsreichen Vorhaben beteiligt. Der VERSMOLDER ANZEIGER begleitet das Projekt in dieser Woche und berichtet täglich.

Ob Jonglage, Tierdressur, Clownerie, Akrobatik oder Zauberei: Alles, was zu einer richtigen Zirkusvorstellung dazu gehört, studieren die Schüler seit gestern ein. Aufgeteilt in 13 Gruppen werden die Mädchen und Jungen von den Künstlern des Zirkus Oskani auf ihren großen Tag als kleine Stars in der Manege vorbereitet. Und das ist bei den Oskanis, die in achter Generation Zirkus machen, Familiensache.
Während Enrico Oskani den »Pferden« in der Manege die Kunststücke beibringt, zeigt Felix Oskani einer anderen Gruppe am Rand des Runds, wie sie mit Tellern jonglieren können. Steven Walleit und Lennart Hoffmann lassen jeweils vier Teller auf einmal auf den dünnen Stäben durch die Lüfte rotieren. Ein beeindruckendes Kunststück gleich zu Beginn des Projekts. Denn die Kinder trainieren ihre Aufgaben jetzt bis zu den zwei Vorstellungen am Samstag täglich eine halbe Stunde lang. »Sie sind sehr interessiert«, sagt Felix Oskani über seine Schüler. Das zeige auch die Disziplin, mit der sie -Êin Reih' und Glied -Êdie Kunststücke üben. Die Arbeit mit Schulkindern ist für den Zirkus Oskani inzwischen Routine. »Jedes Jahr führen wir etwa 20 solcher Projekte durch«, sagt Felix Oskani. Selbst werden die Artisten kaum in Erscheinung treten: »Die Kinder sollen im Mittelpunkt stehen. Es ist ihre Vorstellung.«
Die Grundschüler zeigen sich unter dem blauen Zeltdach nicht nur lernwillig, sie sind auch wissbegierig und neugierig: »Treten wir denn auch direkt in der Manege auf? Und wie viele Leute sitzen dann hier?«, will Thomas Lorenz wissen. Der Viertklässler staunt nicht schlecht, als Marianne Oskani, die Zirkus-Mutter, ihm antwortet: »Fast 400 Zuschauer passen ins Zelt.« Weil natürlich auch die Mitwirkenden etwas von der gut zweistündigen Vorstellung sehen wollen, werden am Samstag für Eltern, Freunde und Verwandte 300 bis 350 Plätze zur Verfügung stehen, wenn sich um 11 und 16 Uhr der Vorhang öffnet.
Bis dahin schnuppern die Schüler aber nicht nur im Zelt Zirkusluft. Auch in der Schule dreht sich in dieser Woche alles rund um dieses Thema. »Die Kinder lesen Zirkusgeschichten, es entsteht eine Zirkuszeitung und wir verraten etwas über die Magie der Zahlen«, sagt Schulleiter Dirk Kurhofer.
Kurhofer fand gestern zum Auftakt der Projektwoche lobende Worte für das große Engagement von Elternseite: »Mütter leiten Töpferkurse, auch der Pendeldienst zum Zirkus wird von den Eltern organisiert.« Denn weil die Wiese direkt hinter der Schule am Montag zu feucht war, musste der Zirkus kurzerhand sein Zelt am Kameradschaftsheim aufschlagen. »Einfach toll, dass die Kyffhäuser das von jetzt auf gleich möglich gemacht haben«, freut sich Dirk Kurhofer. 400 von insgesamt rund 600 Karten für die beiden Vorstellungen waren gestern Morgen bereits im Vorverkauf abgesetzt worden. Bis zum großen Tag aber heißt es für die kleinen Stars noch üben, üben, üben.

Artikel vom 13.04.2005