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Stadtbücherei steht in
Rahden hoch im Kurs

Al Saydali blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück


Von Elke Bösch
Rahden (WB). Andrea Al Saydali brachte gute Nachrichten mit in die Sitzung. Den Mitgliedern des Sport-, Kultur- und Sozialausschusses legte die Leiterin der Stadtbücherei Zahlen vor, die sich sehen lassen konnten. Einen regelrechten Ansturm habe es 2004 gegeben, freute sich Andrea Al Saydali über ein »sehr erfolgreiches Jahr«. »Um 25 Prozent ist die Zahl der Ausleihen angestiegen - von etwa 48 000 auf 62 520, und mehr als 19 000 Besucher wurden registriert.« Das bewertete Al Saydali auch als Zeichen für das gute Renommee dieser Einrichtung in Rahden.
Hinzu komme, dass auch dank der Spenden, zum Beispiel der Zuwendung der Werbegemeinschaft anlässlich des Weihnachtsmarktes, Geld für 1 000 neue Medien investiert werden konnte. Den Schwerpunkt lege die Bücherei auf Kinder- und Jugendbücher, sowie Romane. »Wir wollen Familienbibliothek sein, die ganz besonders die Kinder- und Jugendarbeit fördern möchte. Von den 2 000 regelmäßigen Nutzern sind zwei Drittel unter 18 Jahren.«
Als eine weitere Säule des Erfolges wertet Andrea Al Saydali die neuen Veranstaltungen wie die »Leselust«, ein Abend, an dem Frauen in lockerer Runde über Literatur sprechen und diskutieren können. »Auch Lesungen bieten wir an, doch manches scheitert an der Kostenfrage. Um so erfreuter waren wir in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragtren Angelika Otte, die Veranstaltung mit der Kriminalautorin Doris Gercke zu organisieren.« Priorität habe die Anschaffung von Lektüre, um die Attraktivität weiter zu steigern.
Sehr erfreulich sei auch die Resonanz der Grundschulen. Nach der Grundschule Rahden hätten jetzt auch die Grundschulen Varl und Tonnenheide die Bücherei besucht. Für die Kinder - auch die Kindergärten möchte Al Saydali noch stärker einbeziehen - biete die Einrichtung Vorlesenachmittage und mehr. Gut angenommen worden sei auch der Projektnachmittag in der Grundschule Varl.
Al Saydali verschwieg nicht, dass diese Aktivitäten so viel Zeit in Anspruch nähmen, dass die Regelarbeitszeit nicht ausreiche. »Hier müssten meine Mitarbeiterinnen und ich selbst Freizeit mit einbringen.« Auch an neuen Ideen mangelt es nicht: »Wir sind auf einem guten Weg.«
Nicht ganz so ist es um den Bauzustand beschaffen. Wilfried Tempelmeier, Leiter des Sozialamtes, teilte mit, dass das Rohrsystem einer Generalüberholung bedürfe. »Dafür sind 6 500 Euro im Haushalt eingestellt.« Bürgermeister Bernd Hachmann ließ keinen Zweifel am Zustand der Bausubstanz. »Wenn die Stadt Geld hätte, müssten wir alles zusammenschieben und neu bauen.«
Zwar nicht neu bauen, aber neue Bücher bezahlen, kann die Stadtbücherei in nächster Zeit. Der Ausschuss stimmte einer Erhöhung der Benutzergebühren zu. So zahlen Erwachsene statt acht in Zukunft zehn Euro und Schüler sowie Studenten ab 18 Jahre fünf statt vier Euro, Kinder und Jugendliche bleiben beitragsfrei. Bedenken, dass diese Anhebung bei den Nutzern nicht auf Gegenliebe stoße, konnte Andrea Al Saydali gleich zerstreuen. »Wir haben das mit den Lesern besprochen und die unterstützen diesen Vorgehen. Kurz diskutiert und für gut befunden wurde die Idee, die Ilka Mittag (FWG) vortrug, doch, so Al Saydali, »von uns seit einiger Zeit geprüft wird«, zwecks Sponsoring einen Förderverein zu gründen.
Im Gegensatz zu Al Saydali nannte Sozialamtsleiter Wilfried Tempelmeier in seinem Bericht über den Museumshof nicht steigende sondern abnehmende Besucherzahlen. (Wir werden darüber noch berichten).

Artikel vom 14.04.2005