13.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kopfschütteln über
Feinstaub-Vorwurf

Stadt zu Äußerungen von Bärbel Höhn


Paderborn (WV). »Wenn Pader-born ein Feinstaub-Problem hat, werden wir natürlich handeln«. Mit diesen Worten reagierte Bür-germeister Heinz Paus gestern auf Äußerungen der Landesumweltministerin Bärbel Höhn. Sie hatte gestützt auf angebliche Computerberechnungen behauptet, dass in Paderborn Bereiche um das Westerntor und in der Bahnhofstraße eine höhere Feinstaub-Konzentration von mehr als 50 Milligramm pro Kubikmeter Luft an mehr als 35 Tagen im Jahr aufwiesen. Gleichzeitig hatte sie einen Aktionsplan zur Reinhaltung der Luft gefordert.
»Wir sind mehr als verwundert«, kommentierte Heinz Paus das Vorgehen der Ministerin. Ohne konkrete Messungen solche Feststellungen zu treffen, halte er für wenig sinnvoll. Hier werde mit den Ängsten der Menschen Politik gemacht. Der Stadt sei 2002 im während einer Luftreinhalteplanung für die Oberzentren Bielefeld und Paderborn seitens des Landes bescheinigt worden, dass die Luftqualität durchaus mit der eines ländlichen Raumes verglichen werden könne. Damals sei allerdings noch kein Feinstaub gemessen worden.
Noch im August habe Paderborn dem Landesumweltamt in Essen auf dessen Bitten hin mit der Friedrichstraße Richtung Westerntor und der Bahnhofstraße zwei Standorte für mögliche Fein-staub-Gefahren genannt. Dabei waren nur die reinen Verkehrs-mengen in diesem Bereich gemeldet worden. Dies geschah in der Absicht, durch Messungen genaue Aufschlüsse zu bekommen. Noch bis vor kurzem sei aus dem Landesumweltamt zu hören gewesen, dass die beiden Paderborner Standorte auf Grund der hohen Konzentrationen von Feinstaub in den Ruhrgebietsstädten als nachgeordnet zu betrachten seien. Messungen hatte man erst für Ende 2005/Anfang 2006 in Aussicht gestellt.
»Dass Frau Höhn jetzt so schnell die Berechnungen und Werte zur Hand hat, überrascht schon«", so Paus. Völlig unberücksichtigt dabei seien beispielsweise die bundesweit vorbildlichen Aktionen des PaderSpinters zur Verringerung des Schadstoffausstoßes bei den Bussen wie etwa die Einführung von Rußpartikelfiltern schon 1995. Im Moment teste der Paderborner Verkehrsbetrieb synthetisch doppelt umweltfreundlichen Dieselkraftstoff. Auch die Stadt setze seit 1997 schwefelfreien Kraftstoff für Nutzfahrzeuge ein und teste die Partikelfiltertechnik.
Den Feinstaub-Teufel mit Hochrechnungen und ohne tatsächliche Messungen an die Wand zu malen, schüre nur Ängste.(Kommentar)

Artikel vom 13.04.2005