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Silberne Ehrennadel für Anneliese Schäfer

Mariele Gees nimmt nach elf Jahren Abschied - Leitung der Dekanats-Caritas-Konferenz

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Mit ihrem Abschied von der Leitung der Caritas-Konferenz Schloß Holte hat Mariele Gees gleich die erste Amtshandlung als Leiterin der Caritas-Konferenz des Dekanats Rietberg vollzogen: Sie ehrte ihre langjährige Mitstreiterin im Leitungsteam, Anneliese Schäfer, mit der silbernen Ehrennadel der Caritas-Konferenz Deutschlands (CKD).

»Ein ganz besonderer Dank geht an Anneliese Schäfer. Man kann es eigentlich nicht in Worte fassen. Du warst immer bereit, Aufgaben zu übernehmen, wenn es bei mir zeitlich arg klemmte. Deine Zuverlässigkeit, Loyalität, Ehrlichkeit und Einsatzbereitschaft wusste ich immer wirklich zu schätzen, dafür kann ich dir nicht genug danken.« Mariele Gees, die vor elf Jahren die Leitung der Caritas-Konferenz von Klara Münstermann übernommen hatte, hat nach einem Jahr Anneliese Schäfer ins Leitungsteam übernommen. Die Aufgaben sind dermaßen umfangreich geworden, dass auch die Nachfolger von Mariele Gees (65) und Anneliese Schäfer (72), die noch von der Konferenz gewählt werden müssen, in einem Team arbeiten werden. Als Nachfolgerin von Mariele Gees stellt sich Anne Kirchner zur Wahl.
Die 14-köpfige Caritas-Konferenz macht ihre ehrenamtliche Arbeit allerdings nicht allein. Sie ist auf die vielen Helferinnen und Sammlerinnen angewiesen, die gestern als kleines Dankeschön in die Grauthoffkapelle zum Frühstück eingeladen waren. Während einer Sondersammlung und der Adventssammlung hatten sie 7500 Euro gesammelt. 70 Prozent verbleiben für die Arbeit vor Ort. Damit unterstützt die Caritas-Konferenz bedürftige Familien oder Rentner, deren Rente nicht reicht, organisieren die Frauen die Weihnachtsaktion, packen Päckchen und verschenken Kalender an ältere Menschen. Die Konferenz vermittelt Seniorenfreizeiten und Mutter-Kind-Kuren, macht Krankenhausbesuche und kümmert sich mit um die Menschen im Altenzentrum Wiepeldoorn, feiert Jubiläen älterer Menschen im Pfarrer-Rüsing-Haus, verweist und begleitet Menschen in Not an Fachleute.
Pfarrer Wolfgang Braun würdigte die Zusammenarbeit der Caritas-Konferenz mit der Sozialstation und dem Altenzentrum, betonte aber auch das gute Verhältnis zu anderen Hilfsorganisationen wie Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz. Er berichtete aus der 25-jährigen Geschichte der Caritas-Konferenz und stellte vor allem auch deren ehrenamtliche und unentgeltliche Arbeit in der Hilfe für Aussiedler und Flüchtlinge heraus. »Das individuelle Leid kommt in den Blick. Das ist so unwahrscheinlich wichtig«, so Braun.
Mariele Gees nutzte ihren Abschied, um darauf hinzuweisen, dass Caritas nicht gleich Caritas sei. So haben die Mitglieder der Konferenz und die Sammlerinnen erfahren müssen, dass sie »in einen Topf« mit dem Caritas-Altenheim in Stukenbrock geworfen werden. Viele machten den Mitgliedern der Caritas-Konferenz zum Vorwurf, dass das Warmbad im Altenheim geschlossen worden ist. »Wir als Caritas-Konferenz haben weder Mitsprache noch Sammelgelder für das Warmbad verwendet. Das ist nicht unsere Aufgabe«, so Gees. Viel Ärger habe sich entladen. Aus Erfahrung im Rat wisse sie, dass Caritas-Altenheim, die politische Gemeinde und die Rheuma-Liga alle ihr eigenes Interesse haben. »Es lief bei Diskussionen nicht alles rund. Es gab Unklarheiten und Fehler auf allen Seiten. Der Anspruch ist groß, die Finanzen knapp. Man hat es ein wenig der Zeit überlassen.«

Artikel vom 12.04.2005