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Spargel wünscht sich warme Sonne

Ernte läuft noch schleppend - Hoffnung auf Start am Wochenende

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden (WB). Wann gibt es frischen Spargel? Diese Frage hört Friedrich Winkelmann oft in den vergangenen Tagen. Doch zurzeit müssen sich die Freunde des edlen Gemüses eher noch mit Bildern auf Werbeplakaten zufrieden geben, denn die Ernte läuft nur schleppend an.

Trotzdem hofft der Tonnenheider Spargelbauer, der den größten Spargelbetrieb in NRW leitet, dass die Konsumenten ihren geliebten deutschen Spargel schon bald auf dem Tisch haben. Doch das liege nicht allein in seiner Macht, wirft Winkelmann gestern Morgen vielsagend und achselzuckend einen Blick in den wolkenverhangenen Himmel. »Zu kühle Temperaturen, zu wenig Sonne bewirken, dass die weißen Stangen es entweder vorziehen, im warmen Erdbett zu verweilen, oder - wenn sie sich vorwitzig an die Oberfläche trauen - schnell einen Nasenstüber bekommen, der ihre Spitzen violett verfärbt. Aber zwei, drei Tage milde Temperaturen und Sonne, dann geht es los«, ist Winkelmann überzeugt.
Vermutlich am Wochenende soll die Ernte mit Schwung anlaufen. Rechtzeitig zur Einweihung der NRW-Spargelstraße am Freitag, 15. April, wird schon einmal der Hofladen zumindest geöffnet. Und Friedrich Winkelmann und seine Schwester Ulrike Heinz hoffen, dass dann die NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn dort auch mit Spargel gefüllte Verkaufsregale besichtigen kann. Denn die grüne Politikerin hat sich zur Eröffnung der Spargelstraße, einem Zusammenschluss von NRW-Spargelhöfen, angesagt, da diese kulinarische Neuheit vom NRW-Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert wird. Zu der Veranstaltung am Freitag laden Spargelhof Winkelmann und die Arbeitsgemeinschaft regionale Vermarktung im Mühlenkreis ein.
Sicherlich wird Höhn auch einen Blick auf die Felder werfen, auf denen ein Versuch mit so genannten Minitunneln läuft. »In enger Zusammenarbeit mit der Fachuniversität Hannover und Prof. Christoph Ronneberger testen wir diese Vorrichtung, um mit dem Spargel noch früher an den Markt zu kommen. Die Minitunnel schützen zusätzlich den Spargel der auch noch unter Folien liegt. Solle sich das Experiment als erfolgreich erweisen, werden wir es nächstes Jahr erweitern«, kündigt Winkelmann an. Doch zurzeit konzentrieren sich seine Gedanken auf die aktuelle Saison und darauf, dass die Konsumenten endlich den köstlichen Spargel genießen können. Deshalb wünscht sich Friedrich Winkelmann Sonne, Sonne und nochmals Sonne.

Artikel vom 13.04.2005