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Geld für Lippe-Umflut unnötig ausgegeben

8,2 Mio. Euro nützen nur der Bauwirtschaft


Die Summe von 8,2 Millionen Euro, die der Staat in die Lippe-Umflut investierte, hält dieser Leser für rausgeworfenes Geld:
Trotz oder vielleicht wegen der Erklärungen von Gewässerprofis wie Höhn, Paus oder Schmeken vermag ich weder den ökologischen noch den ökonomischen Sinn der Umleitung der Lippe um den gleichnamigen See zu erkennen. Von Verbesserung der Wasserqualität am Mittel- und Unterlauf war die Rede, von der Belebung des Fischbestandes am Oberlauf der Quellflüsse. Wäre dem so, müssten dann nicht auch folgerichtig die in den Lippesee mündende Thune sowie der Umfluter des Boker Kanals umgeleitet werden?
Andererseits: Wie viele Seen werden von Flüssen gebildet, ohne dass bisher darüber Klage geführt wurde! Der Oberrhein lädt seine Sedimente im Bodensee ab, auch Havel und Spree nicht nur in den Wannsee. Der Jordan duchfließt den See Genezareth und der Nil den Victoriasee.
Um Aale, Forellen oder gar Lachse zum Laichen in die Oberläufe von Lippe, Pader und Alme zu führen, wären die 8,2 Millionen Euro doch wohl besser in die Renaturierung des Unterlaufs der Lippe investiert worden. Gewiss, die Not leidende Bauwirschaft hat von der Maßnahme profitiert. Doch gab es keine dringender erforderlichen Baumaßnahmen in Paderborn? Oder musste etwa der Etat des Wasserwirtschaftsamtes unbedingt ausgeschöpft werden?
KURT HERCHENBACH Adolf-Kolping-Straße 7533175 Bad Lippspringe

Artikel vom 12.04.2005