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»Ein Sonntag,
der allen Spaß
gemacht hat«

Überaus positive Bilanz gezogen

Lübbecke (jug). Dichtes Gedränge, volle Geschäfte: Die Aktion »Lübbecke tischt auf« am ersten verkaufsoffenen Sonntag war auch aus Sicht der Geschäftsleute ein voller Erfolg: »Das war einfach sensationell, ein verkaufsoffener Sonntag, der einfach allen Spaß gemacht hat«, bilanzierte gestern ein sichtlich erfreuter Frank Klüter, stellvertretender Vorsitzender der LK-Werbegemeinschaft als Veranstalter und Geschäftsführer des Textilhauses Kolck.

»Das sehen auch sämtliche anderen Einzelhändler so, mit denen ich inzwischen gesprochen habe«, so Klüter weiter. Die Aktion sei in jeder Hinsicht ein Erfolg gewesen, auch, was die Sympathiepunkte für die Stadt Lübbecke betreffe. Auch von den Filialisten hätten sich viele beteiligt, wenn auch den Kunden nicht überall etwas zum Essen oder Trinken angeboten worden sei. Das hänge dann oftmals von der Initiative der einzelnen Filialleiter ab.
Von der Besucherfrequenz her wagt Klüter sogar einen Vergleich mit einem gut besuchten Wurstmarkt-Sonntag. Nicht nur heimische Kunden hätten den Weg in ihre Innenstadt gefunden, auch Besucher von außerhalb statteten Lübbecke einen Besuch ab. »Schwerpunktmäßig natürlich aus Gemeinden hier in der Umgebung, wir hatten aber auch Besucher aus Porta Westfalica und sogar aus Bielefeld«, so Klüter weiter. Rundum also ein gelungener Start in die »Freiluftsaison«.
Eine »klasse Stimmung« bescheinigte auch Werbegemeinschafts-Geschäftsführer Klaus von Behren der Sonntagsaktion und freute sich gleichzeitig über guten Umsatz. Als Gründe für die hohe Akzeptanz der Veranstaltung spiele sicher auch eine Rolle, dass es sich um den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres gehandelt habe, in erster Linie sei aus seiner Sicht aber die persönliche Ansprache an den Kunden wichtig. Also die Ideen, die jeder einzelne Geschäftsmann für seine Kunden entwickele. »Wir haben Quiche Lorraine angeboten, Prosecco, Espresso. Und die Kunden konnten dann zum Beispiel entspannt mit einem Glas in der Hand durch den Laden schlendern - Es war wirklich eine überaus gelungene Aktion, auch wenn ich selbst noch im vergangenen Jahr zu den Kritikern gehört habe«, bekannte von Behren. »Aber man muss sich eben auch mal eines besseren belehren lassen. Offenbar müssen wir wirklich zurück zu den Wurzeln, das macht mehr aus.« Erfreut zeigte sich von Behren, dass der Besucherzustrom gleich gegen Mittag eingesetzt habe - angesichts des kulinarischen Angebots hätten viele Leute offenbar kein Mittagessen benötigt, schmunzelte er.
Als Gag eines ansässigen Spielsalons haben sich unterdessen vermeintliche »Strafzettel« entpuppt, die Besucher der Innenstadt am Sonntag hinter ihren Scheibenwischern fanden. Auf der einen Seite zeigten die Werbezettel ein Halteverbotszeichen. Einige Kunden hatten sich bei Geschäftsleuten beschwert, ob dies denn an einem solchen Aktionstag sein müsse. »Ich bin auch von Geschäftsleuten angesprochen worden, ob die Polizei denn Strafzettel verteile«, schmunzelte Bezirksbeamter Wilfried Magnus, der der Sache daraufhin nachging.
Richtige »Knöllchen« hat die Polizei nach Auskunft von Sprecher Hansi Walden am Sonntag nicht verteilt. Wie Rolf Kleffmann, Leiter des Fachbereiches 1, Sicherheit und Ordnung, auf Anfrage bestätigte, seien am Sonntag auch keine Mitarbeiter der Stadt in Sachen Strafzetteln unterwegs gewesen, wohl aber am Samstag. Hier habe man unter anderem Augenmerk auf das Umfeld des Wochenmarktes gelegt. Dabei stünden noch nicht mal abgelaufene Parkscheiben, sondern in erster Linie Parksünder im Visier, die für Behinderungen sorgten. »Viele Autofahrer parken dort wie selbstverständlich auf den Gehwegen«, so Kleffmann. Gerade ältere Passanten mit Gehhilfen müssten dann umständlich auf die Straße ausweichen. Außerdem gehe es um das Freihalten von Rettungswegen. Die Politessen seien wüsten Beschimpfungen ausgesetzt, so dass solche Kontrollgänge oft nicht mehr ohne Polizeibegleitung vonstatten gingen.

Artikel vom 12.04.2005