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Wunder aus der Streichholzschachtel

Englisch-irisches Duo »Tinderbox« und Feuerwehr-Musikzug begeistern 500 Musikfreunde

Borgholzhausen (Felix). Was in einer kleinen Streichholzschachtel doch so alles stecken kann: Die 500 Besucher des Frühlingskonzerts des Feuerwehr-Musikzuges jedenfalls waren dermaßen begeistert, dass sie sich mit stehenden Ovationen beim Duo »Tinderbox« (zu Deutsch Streichholzschachtel) bedankten. Die »Oldie-Night« am Samstagabend hielt viel mehr, als sie versprochen hatte.

Mit »Tinderbox« hatte Wayne Tucker ein wahres Glanzlicht für das Konzert gewonnen - und das quasi aus der eigenen Familie. Denn Gitarrist Daniel Tucker ist sein Neffe. Vor neun Jahren lernte dieser die Irin Monique Houraghan kennen. Seitdem haben sie nicht nur ihre Liebe zueinander entdeckt, sondern auch gemeinsam die halbe Welt bereist. Australien, Neuseeland, Hong Kong, New York und Vancouver waren nur einige Stationen auf ihrem Konzert-Weg.
»Aber in so einen großen Rahmen wie hier sind wir noch nie aufgetreten«, verriet die 29-Jährige mit ein bisschen Lampenfieber. Anzuhören war ihr das kein bisschen. Ob »Streets of London«, »The Boxer« oder »Stand by me« - das Piumer Publikum geizte in der bunt ausgeleuchteten Aula nicht mit Applaus. Und als schließlich die Zugabe »The Rose«, gemeinsam intoniert von »Tinderbox« und dem Musikzug, erklang, hatte es den Ostwestfalen schließlich restlos die wunderbare Stimme aus Irland angetan, und sie gaben ihrer Bewunderung mit mit stehenden Ovationen Ausdruck.
Bis dahin lagen hinter den Gästen schon mehr als zwei Stunden pures Musikvergnügen, für das die 35 Musiker wirklich alles gegeben hatten. Der Musikzug-Vorsitzende Jan Ziervogel, der für 25 Jahre Mitgliedschaft die silberne Feuerwehr-Ehrennadel von Klemens Keller verliehen bekam, brachte es auf den Punkt: »Wayne sagt vor dem Konzert immer, jetzt läge es nur noch an uns. Er könne sich zurücklehnen und genießen. Aber seit wann hat man beim Ausruhen Schweißperlen auf der Stirn?«
Und die waren nach »Too much love will kill you«, »The Best of Phil Collins« (mit tollen Schlagzeug-Anteilen), »The Girl from Ipanema« und einem Medley der Abba-Hits »Dancing Queen«, »Mamma mia«, »Fernando« und »The winner takes it all« bei allen Akteuren zu sehen. Spätestens aber, nachdem das Moderatoren-Duo, Christine Ziervogel und Bernd Enno Röttger, den »War of the Celts« anmoderiert hatte, bei dem die Musiker noch einmal in allen Registern, bis hin zur Percussion-Einheit, zu Höchstleistungen aufgefordert waren.
Vielleicht bildeten sich die Schweißperlen aber auch wegen der Enge auf der Bühne. Denn beim »Yellow River« zeigte sich der Musikzug als Verstärkung seines Vor-Orchesters. Das ist inzwischen auf 29 junge Musiker angewachsen. Vielleicht auch durch das Zutun von Elke Bockstette, die für zahlreiche Mitgliederwerbung kurzum zur »Miss Förderkreis« ernannt wurde.

Artikel vom 11.04.2005