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Müll geht's an den Kragen

80 Helfer sammeln in Mennighüffen wilden Unrat ein

Von Andreas Windmann
(Text und Foto)
Löhne-Mennighüffen (LZ). »Braucht hier noch jemand einen Schnuller?« Erstaunlich, was in Löhne so alles achtlos in die Landschaft geworfen wird. Zum Glück aber gibt es einmal jährlich die »Aktion Saubere Stadt« - so auch am Samstag, an dem in Mennighüffen mehr als 80 freiwillige Helfer dem wilden Müll zu Leibe rückten.

Umweltamt und Mennighüffener Vereinsring hatten zu der parallel in allen Stadtteilen stattfindenden Aktion aufgerufen, insgesamt 17 Mennighüffener Vereine beteiligten sich. »Eigentlich hatten wir den Termin dieses Jahr schon im März angesetzt«, berichtete Jens Bollhöfer vom Bauamt der Stadt Löhne, der die Aktion in Mennighüffen gemeinsam mit dem Vereinsringsvorsitzenden Werner Kubin betreute. »Aber da hat das Wetter nicht mitgespielt.« Dieses Mal hatten die Müllsammler mehr Glück und konnten, mit Schaufel, Handschuhen und Müllsäcken bewaffnet, ans Werk gehen.
Im Bereich des Mennighüffener Mühlenbachs war die Gruppe der Kirchengemeinde Mennighüffen unterwegs. »Hier sah es schon mal schlimmer aus«, konstatierte Jens Bollhöfer. »Im vergangenen Jahr haben wir hier einen kompletten Rasenmähermotor gefunden.« Insgesamt seien die Verschmutzungen über die Jahre zwar etwas zurückgegangen, aber Umweltsünder, die ihren Hausrat nachts heimlich in der Landschaft abladen, gebe es immer noch. Drastische Erziehungsmaßnahmen wie im vergangenen Jahr, als der gesammelte Müll eine Woche lang auf der Investorenwiese zur Schau gestellt wurde, seien dieses Mal aber nicht geplant.
Mit Feuereifer waren auch die Schüler der Grundschule Mennighüffen dabei und befreiten ihren Pausenhof von achtlos weggeworfenen Abfällen. »Wer so was macht, sollte seinen Müll selbst wieder aufsammeln«, fand der siebenjährige Marco Tacke. Als Entschädigung winkte den kleinen Helfern aber immerhin das gemeinsame Grillen zum Abschluss, während sich die Eltern auf dem Schulhof beim Bau einer Laube aus Weidenruten betätigten. Zufrieden mit der diesjährigen Aktion zeigte sich indes auch Wolfgang Böhm, der stellvertretende Vorsitzende des Mennighüffener Vereinsrings: »Die Zusammenarbeit der einzelnen Vereine war sehr positiv, das ist ein gutes Zeichen für die 950-Jahr-Feier.« Und die Stadt ist nebenbei auch noch ein bisschen sauberer geworden.

Artikel vom 11.04.2005