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Nationalpark »nur noch wie?«

Vorwurf: wirtschaftsschädlich und nachteilig für die Ökologie


Zum Nationalpark »Egge« ein weiterer Leserbrief:
Holzbedarf »geringfügig«, Trinkwasserversorgung »Peanuts«, vermitteln uns die Verlautbarungen zum Nationalpark Egge. Alles gar nicht so schlimm, das »ob« scheint abgehakt, es geht nur noch um das »wie«. Die Höhn-Projektgruppen arbeiten zielgerichtet an der Umsetzung. Der Landrat besucht die Eifel und schreibt im Reisebericht, dass ein »Masterplan« wie in der Eifel »auch ein Weg für uns sein könnte.«
Wer aber den Eggeweg vom Rehberg, am Schwarzen Kreuz vorbei bis zum Vellmerstot wandert, vermisst keinen Nationalpark. Der Weg, ehrenamtlich vom Eggegebirgsverein unterhalten und gepflegt und mit Schutzhütten versehen, lädt zum Wandern und Erholen ein. Kritik an Nutzung und Baumarten, Verteufelung der Fichte, kommt nur aus der ideologischen Ecke. Sehr fraglich, ob ein modernder Wald mehr Erbauung bieten kann. Der Eggeweg und viele andere Wege sind gut frequentiert, wer eine höhere Frequentierung wünscht, sollte gleich auf die Kirmes gehen.
»Holzbedarf nur geringfügig«, so wird die Holzwirtschaft heruntergespielt. Geringfügig sind demnach rund 100 000 Kubikmeter, die an Nutz- und Brennholz jährlich auf 11 000 Hektar Wald zuwachsen. Sie stellen einen Wert von etwa zehn Millionen Euro dar, die der Vermoderung überlassen werden sollen. Der Wegfall von 5,4 Millionen Kubikmetern Trinkwasserentnahme sind »Peanuts«. Grund dafür ist, dass sich durch Fäulnis die Inhaltsstoffe des Wassers verändern, dass Nutzung und Brunnenanlagen vermutlich aufgegeben werden müssen.
Des weiteren wird der Jagdpachtwert aufgegeben, der für 11 000 Hektar Hochwildrevier etwa 350 000 Euro jährlich ausmacht. Der Fiskus verzichtet auf 56 000 Euro Mehrwertsteuer, der Landrat auf 73 080 Euro Jagdsteuer. Die weiterhin notwendige Schalenwildregulierung wird kostenträchtig stattfinden, ein wirtschaftlicher Nutzen wird definitiv ausgeschlossen.
Die Aspekte zeigen, wie wirtschaftsschädlich und nachteilig für Ökologie und Menschen sich ein Nationalpark auswirken wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass Frau Höhn am Wahltag die gleiche Quittung erhält, wie der Norden mit dem Nationalpark Eiderstädt. Alfons Langhanki
Ulmenstraße 20
Wewelsburg

Artikel vom 14.04.2005