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Bestes DSC-Heimspiel
wird nicht belohnt

736 Zuschauer sehen Paderborner 3:2 in Herford

Von Werner Jöstingmeyer
Herford (HK). Die Gäste sind seit Samstag wieder Spitzenreiter der Regionalliga. Die Gastgeber zittern als Drittletzter mehr denn je um den Klassenerhalt in der Regionalliga. Einen Unterschied in Sachen Spielkultur sahen die 736 Zuschauer im Herforder Jahnstadion allerdings im Ostwestfalenderby zwischen Arminia Bielefelds Amateuren und dem SC Paderborn kaum. Lediglich die größere Routine gab den Ausschlag für den 3:2-Erfolg der Paderborner.

Das Bielefelder Trainergespann Igor Lazic und Michael Piwowarski hatte seine Mannschaft sehr gut eingestellt. »Das war das beste Heimspiel in dieser Saison«, lobte auch Vorstandsmitglied Al-brecht Lämmchen das Engagement der jungen Arminen und sah sich in der Aussage des Staffelleiters Heinz-Leopold Schneider bestätigt: »Ich war angenehm überrascht, wie gut Bielefeld mitgespielt hat.« Allerdings erkannte der DFB-Funktionär auch den gravierenden Unterschied: »Dieser Alexander Löbe ist schon ein abgezockter Bursche.«
Genau vor diesem großgewachsenen 32-jährgen Paderborner Kapitän hatte Igor Lazic sein Team gewarnt und in erster Linie Christian Mehr beauftragt. Wie schon so oft in dieser Saison ging Arminia zunächst mit 1:0 in Führung. U19-Junior Engin Yildiz, zum ersten Mal in der DSC-Startformation, erkämpfte sich das Leder von Thorsten Becker und bediente mustergültig Ferhat Cerci. Zunächst blieb FCP-Keeper Stephan Loboué Sieger, hatte aber gegen zweiten Versuch des kleinen Türken keine Chance.
Die Freude währte aber nur knappe zehn Minuten. Nach Vujanows Eckstoß kam Löbe ungehindert zum Kopfball und schon zappelte die Kugel zum Ausgleich im Netz. Auch beim 1:2 war Löbes »Schattenmann« Christian Mehr nicht im Bilde. Schüßlers Freistoß von der rechten Seite knallte Löbe unbedrängt ins lange Eck.
Die Paderborner Abwehr wackelte ein paarmal bedenklich. Doch Engin Yildiz konnte Loboué nicht überwinden. Auf der Gegenseite besaßen Vujanovic und Löbe gute Möglichkeiten. Allein drei Pfosten- und Lattentreffer verhinderten, dass Arminia frühzeitig auf die Verliererstraße geriet. Durch Cercis zweiten Streich keimte nochmal berechtigte Hoffnung auf. Meyers Freistoß wurde von der SCP-Mauer zunächst abgeblockt, doch der Ball kullerte Cerci vor die Füße und diese Chance ließ sich Arminias »Wirbelwind« nicht entgehen.
Mit dem 2:2 war Lazic nicht zufrieden. Alles oder nichts, hieß die Devise. Er löste die Viererabwehrkette auf, brachte für Rechtsverteidiger Nils Schmidt mit Gökhan Oezdemir einen weiteren Angreifer. Unter Mithilfe des Schiri-Gespannes ging der Schuss aber nach hinten los. Ein Paderborner Befreiungsschlag landete bei Daniel Cartus, der im Abseits stand. Gegen dessen platzierten Abschluss hatte Ronny Kockel keine Chance. Coach Lazic ärgerte sich maßlos: »Der Schiedsrichter hat dazu beigetragen, dass Paderborn die drei Punkte mit nach Hause nimmt.« Der Rest waren Frust und bittere Enttäuschung.

Artikel vom 11.04.2005