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Spitzenposition für Höxter

Neuordnung des Studiums mit »Bachelor-Master-System«

Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Fragen der Qualität zukünftiger Studiengänge standen im Mittelpunkt, als der Arbeitskreis »Ausbildungswesen« des berufsständischen Verbandes Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) jetzt an der FH Höxter tagte.

Der Besuch von Vertretern des Berufsverbandes am Freitag und Samstag beim Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Fachhochschule Lippe und Höxter wurde geleitet von dem Fachsprecher Thomas Leyser, Frankfurt, dem »obersten Qualitätshüter der Landschaftsarchitekten« - wie er sich selbst in einem Pressegespräch nannte. Die Gespräche des Arbeitskreises mit Hochschullehrern und Studenten standen im unmittelbaren Zusammenhang mit tiefgreifenden Umstrukturierungen des Ausbildungsganges Landschaftsarchitektur.
Denn ab dem Wintersemester 2006/07 wird im Zuge der Neuordnung der Hochschullandschaft europaweit nach einem zweistufigen System studiert. »Das bedeutet, dass wir auch in Höxter ein sechssemestrigen Bachelor- und einen darauf aufbauend viersemestrigen Masterstudiengang für Landschaftsarchitekten anbieten werden«, erläuterte es der Dekan des Fachbereichs, Professor Dr. Wolfgang Harfst. In der Neuordnung des Studiums schlage sich die Erklärung von Bologna nieder, die auch von der Bundesrepublik unterschrieben worden sei. Diese beinhalte eine Förderung der Mobilität der Studierenden, eine verstärkte Internationalisierung, eine Steigerung der Angebotsvielfalt im Studium, eine Verkürzung der Studiendauer und eine Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen Universitäten und Fachhochschulen.
Die Notwendigkeit der Neuordnung des Studiengangs, so Harfst, ergebe sich auch aus der Zusammenlegungen der Studiengänge Landschaftsarchitektur der FH Essen und der FH Höxter am Standort Höxter. »Diese Erweiterung der Fachbereichs wird nicht als Last, sondern als Chance begriffen, die Lehrangebote durch eine Schärfung des Profils noch attraktiver zu gestalten«, stellte der Dekan fest. Ab September 2005 werde dann der Fachbereich Landschaftsarchitektur in Höxter um neun Professuren aus Essen auf 21 aufgestockt. Das diene auch der Standortsicherung und bewirke, dass Höxter jetzt im Spitzenfeld der Landschaftsarchitekturausbildung in der Bundesrepublik rangiere.
Gemeinsam mit den zukünftigen Hochschullehrern aus Essen sei eine Neukonzeption für den Studiengang Landschaftsarchitektur nach Maßgabe des zweistufigen Bachelor-Master-Systems entwickelt worden, die jetzt mit Mitgliedern des Arbeitskreises »Ausbildung« des BDLA erörtert werden solle, auch um es mit den Anforderungen aus der beruflichen Praxis abzustimmen. Jetzt hat der Arbeitskreis noch eine beratende Rolle, im förmlichen Akkreditierungsverfahren, das im Spätsommer eingeleitet wird, wirken dann Vertreter des BDLA an der Begutachtung und Genehmigung mit. Arbeitskreis-Sprecher Leyser machte geltend, dass die Qualität des Studiengangs Landschaftsarchitektur angesichts des konkurrierenden Angebots an insgesamt 16 Fachhochschulen und Universitäten in der Bundesrepublik entscheidend die Vermittlungschancen der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt beeinflusse.

Artikel vom 11.04.2005