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Ehepaar Halle will Bürger
»zum Stiften anstiften«

Kinder fördern: Privat-Initiative soll nun Erträge bringen

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Kinder und Jugendliche liegen ihnen am Herzen. Und das nicht nur berufsbedingt als (pensionierte) Lehrer, und auch nicht nur, weil die beiden Eltern dreier Söhne und Großeltern von bald elf Enkeln sind. »Kinder und Jugendliche sind die Zukunft«, sagen Renate und Dieter Halle. Deshalb haben sie eine Stiftung gegründet, die fünf Jahre weitgehend im Verborgenen langsam, aber stetig gewachsen ist und nun bekannter werden soll, um bald auch Früchte zu tragen.

Mit 5000 Mark hatten die Halles im Jahr 2000 die Kinder- und Jugendstiftung ins Leben gerufen. »Für uns ein großer Betrag, für eine Stiftung natürlich nur eine kleine Summe«, sagt Dieter Halle. Aber man habe ja auch nur anstiften wollen zum Stiften. Und zahlreiche Zustifter - Firmen wie Privatleute - hat es auch schon gegeben. Auf rund 35 000 Euro beläuft sich das Vermögen inzwischen. Indes: Für konkrete Maßnahmen reicht dieser Kapitalstock noch nicht ganz (siehe Extra-Kasten). Dieter und Renate Halle werben deshalb für ihr Projekt. »Jeder Betrag ist willkommen. Das Schöne an einer Bürgerstiftung ist ja, dass jeder jede Summe einzahlen kann«, so das Stifterehepaar, das sich in Steinhagen vor allem in der Entwicklungshilfe einen Namen gemacht hat: im Gemeinde-Bürgerkomitee. »Aber wir wollen den Blick nicht nur nach außen, nach Afrika, werfen, sondern auch nach innen in die Gemeinde wenden«, so Dieter Halle.
Sicherlich: »Steinhagen ist durchaus eine kinderfreundliche Gemeinde«, sagt er, einst selbst Vorsitzender des Ausschusses Jugend, Sport, Freizeit, und unter anderem Begründer der Ferienspiele. »Unser Anliegen ist es aber, etwas für Kinder zu tun, das die öffentliche Hand nicht tut, auch nicht tun oder nicht mehr tun kann«, sagt Renate Halle.
Ohne private Initiative, ohne freiwillige Leistungen seien bestimmte Maßnahmen eben nicht möglich, weiß sie. Die pensionierte Lehrerin, lange Jahre Leiterin der Grundschule Halle-Ost, hat sich selbst häufig für zusätzliche Fördermöglichkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler eingesetzt - mit und dank der Hilfe ehrenamtlich tätiger Eltern und Kollegen die Randstunden- und Ganztagsbetreuung eingerichtet, lange bevor es dafür öffentliche Mittel gab.
»Besser ein kleines Licht anzünden, als über die Dunkelheit klagen«, sagt die 70-Jährige. Konkrete Fördermaßnahmen für die Kinder- und Jugendstiftung fallen den Halles natürlich reichlich ein: integrative und präventive Projekte an den Schulen etwa, Betreuungsmöglichkeiten gerade für Kleinkinder (zumal, seitdem es die »Flotte Maus« nicht mehr gibt), die Mitfinanzierung der Ferienspiele, Unterstützung von Aktivitäten im Haus der Jugend, die Förderung des Jugendaustauschs zwischen den Partnerstädten Woerden und Steinhagen . . .

Artikel vom 09.04.2005