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Ausbildung:
Lage kritisch

Agentur für Arbeit zieht Bilanz

Bad Driburg/Brakel (WB). Die Zwischenbilanz für den heimischen Ausbildungsstellenmarkt zeigt nach den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres eine ungünstige Angebots- und Nachfragesituation.

Die Betriebe und Verwaltungen aus den Kreisen Paderborn und Höxter haben der Agentur für Arbeit von Anfang Oktober 2004 bis Ende März 2005 1 949 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, 100 Stellen oder 5 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auf der Nachfrageseite ist dagegen die Zahl der Jugendlichen, die über die Agentur eine betriebliche Ausbildungsstelle suchen, um 300 oder 10 Prozent auf 3 384 angestiegen. »Damit sind wir im Frühjahr 2005 von einem Marktausgleich weit entfernt«, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Karin Herta Trübner, in einer ersten Wertung der neuen Ausbildungsmarktdaten.
Vor dem Hintergrund einer anhaltend schwachen Binnenkonjunktur sind auf dem Ausbildungsstellenmarkt kaum positive Tendenzen erkennbar. So stehen Ende März den 1 012 noch nicht besetzten Ausbildungsstellen über 2 200 unvermittelte junge Menschen gegenüber. Damit kommen rein rechnerisch auf einen freien Ausbildungsplatz 2,2 Lehrstellensuchende. Diese Relation war allerdings günstiger als Ende März 2004, wo sich um eine freie Stelle rechnerisch noch 2,4 Jugendliche bemühten.
Angesichts von mehr als 1 000 noch nicht besetzten Stellen, so Trübner, sei vorzeitige Resignation bei den Jugendlichen nicht angebracht. So seien in den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen noch 240 freie Stellen gemeldet. Für eine Ausbildung in Waren- und Dienstleistungsberufen gebe es aktuell noch 190, in den Bau-, Bauneben- und Holzberufen noch 120, in den Metallberufen noch 130 und in den Elektroberufen noch mehr als 40 unbesetzte Stellen.
Die Agenturchefin appelliert aber gleichzeitig an die Personalverantwortlichen in den Betrieben und Unternehmen der Region, in den Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen und jetzt für die Zeiten vorzusorgen, in denen qualifizierte Fachkräfte wieder gesucht werden.
Im Kreis Paderborn kamen Ende März auf 644 unbesetzte Stellen noch 1 590 junge Leute, die noch nicht versorgt werden konnten (Relation 1 zu 2,5). Im Kreis Höxter sieht es etwas günstiger aus. Bei 283 freien Stellen und 627 Bewerbern, ergibt sich Verhältnis von 1 zu 1,7.

Artikel vom 11.04.2005